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Nach Erbgutanalysen schreibt die Gruppe um Qiang Lin vom South China Sea Institute of Oceanology und Axel Meyer von der Universität Konstanz im Fachjournal "PNAS", dass etwa die sehr verkürzten Schnauzen dieser Seepferdchen, die sich kaum von den Polypen der Korallen unterscheiden, auf bestimmten genetischen Veränderungen basieren - unter anderem auf einem Funktionsverlust des Gens hoxa2b.
Gleichzeitig machen genetische Anpassungen die Seepferdchen widerstandsfähig gegen Gifte der Koralle. Zudem ermöglichten es antimikrobielle Stoffwechselprodukte der Korallen, dass die Seepferdchen eine ganze Reihe von Genen für das Immunsystem nicht mehr bräuchten. Mit dieser sehr engen Form der Symbiose seien die Seepferdchen fest an ihre Gastgeber gebunden, notiert die Gruppe.
Lebensraum der Tiere sind Pazifik-Areale in Südostasien und Ozeanien. "Wegen seiner bemerkenswerten Verkleinerung und Tarnung ist das charismatische Zwerg-Seepferdchen ein Liebling von Unterwasserfotografen geworden", schreibt die Gruppe. Allerdings sei das Idyll bedroht: Denn Korallenbleichen und die Versauerung der Ozeane bedrohen die Korallen und damit auch ihre winzigen Gäste. Erst kürzlich berichteten Behörden von Rekord-Korallenbleichen um Australien.
KONSTANZ - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/Frank Schneidewind