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Stipendienprogramm für Frauen aus Globalem Süden in Tirol etabliert

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Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität und die Diözese Innsbruck haben ein Stipendienprogramm für Frauen aus dem Globalen Süden ins Leben gerufen. Zu Beginn erhalten drei Frauen aus Nigeria bzw. Indien die Gelegenheit, ihr Doktoratsstudium in der Tiroler Landeshauptstadt zu absolvieren. Während es geeignete Kandidatinnen zur Genüge gebe, sei man indes bei der Finanzierung auf Hürden gestoßen, hieß es bei einem Pressegespräch.

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Julia Stabentheiner, Leiterin des Welthauses der Diözese Innsbruck und Beiratsvorsitzende des neu gegründeten Sophia Institutes, strich das gesellschaftspolitische Engagement der Stipendiatinnen hervor. Diesen würde nun ermöglicht, an der Katholisch-Theologischen Fakultät ihre Doktoratsstudien zu verfolgen und im Priesterseminar zu wohnen. Durch letzteres seien die benötigten Kosten gesunken, dennoch sei die Finanzierung herausfordernd gewesen, bekannte Stabentheiner: "Die Mittel zu finden war schwierig, die Frauen zu finden war leicht". Die Finanzierung des Projekts setze sich nun auch aus vielen kleineren Fördergebern zusammen.

Man habe oft viel Lob für das Projekt bekommen, gleichzeitig sei man bei der Finanzierung auf Zurückhaltung gestoßen, bedauerte Fakultätsdekan Wilhelm Guggenberger. Den konkreten Aufwand bezifferte dieser mit rund 15.000 bis 20.000 Euro pro Person und Jahr. Um das Projekt wie avisiert ausweiten zu können, würde man sich über weitere Fördergeber freuen, betonte Guggenberger.

Trotz Globalisierung sehe man heutzutage auch "Entsolidarisierung bis hin zu Nationalismus", schlug der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler wiederum einen größeren Bogen. Das nun ins Leben gerufene Programm sei umso mehr ein Grund zu "großer Freude" sowie "Symbol der Zusammengehörigkeit". Bereits aktuell sei die Katholisch-Theologische Fakultät mit Studierenden aus aller Welt besetzt, allerdings handle es sich bei diesen meist um Männer. Durch das neu gegründete Programm fördere man nun gezielt Frauen. Schlussendlich soll deren Zahl auf zehn Stipendiatinnen anwachsen, nannte Bischof Glettler ein Ziel für die Zukunft.

Frauen in den betroffenen Weltregionen seien "fast immer benachteiligt", erläuterte der Innsbrucker Uni-Vizerektor für Forschung Gregor Weihs, der auch als Beiratsmitglied des Sophia Institute fungiert, welches die Stipendien im Rahmen des "International Fellowship Programme for Female Leadership" vergibt. Der Vizerektor sah durch das Stipendienprogramm "einen Beitrag zur Realisierung wichtiger nachhaltiger Entwicklungsziele" geleistet.

Die drei Stipendiatinnen Essence Ene Ujah, Schwester Arul Rosy Rabella George und Schwester Mirian Uchechi Anyanwu setzen sich in ihren Heimatländern jeweils für diverse humanitäre Initiativen ein. Als Studentinnen in Innsbruck werden sie nun im Rahmen des Programms finanziell, aber auch durch Mentoring unterstützt. Die Stipendien werden vom Beirat des Sophia Institute nach wissenschaftlichen und sozialen Kriterien vergeben, hieß es. Dieser ist mit Vertretern der Universität Innsbruck, der Diözese sowie der Entwicklungszusammenarbeit besetzt.

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