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Lichtverschmutzung ist quasi Umweltverschmutzung. Denn viel künstliche Beleuchtung beeinflusst die Tierwelt, da sie zumindest Teile der Nacht nun mal zum Tage macht.
Lichtverschmutzung beeinflusse die Aktivitäten von Tierarten, deren Verhalten vom natürlichen Wechsel von Hell und Dunkel geprägt wird, erläutern die beiden Autoren. So könnten nachtaktive Zugvögel desorientiert sein, der Hormonhaushalt von Tieren leiden und Insekten gar sterben, schreiben Brent Pease von der Southern Illinois University in Carbondale und Neil Gilbert von der Oklahoma State University in Stillwater in ihrer Studie.
Nun wurde dieses Phänomen den Angaben zufolge erstmals bei Vögeln verschiedenster Arten in diversen Gebieten und während unterschiedlicher Jahreszeiten festgestellt. Basis war eine weltweite Datensammlung aus Beobachtungen von tagaktiven Vögeln am Morgen und am Abend aus 2023/24.
In den hellsten Landschaften begannen demnach der Gesang und das Gezwitscher der Vögel im Durchschnitt 18 Minuten früher und endete 32 Minuten später als in den dunkelsten. Die Reaktion auf Lichtverschmutzung waren bei Arten mit großen Augen, offen gebauten Nestern, der Gewohnheit zum Vogelzug und großen Verbreitungsgebieten am stärksten. Auch während der Brutzeit waren Vögel eher betroffen.
Es ist den Forschern zufolge aber unklar, ob diese Auswirkungen positiv, negativ oder neutral für die Fitness der Tiere sind. "Einerseits können 50 Minuten anhaltender Aktivität einen erheblichen Verlust an Ruhezeit bedeuten, insbesondere während der Brutzeit, die für Vögel ohnehin schon anstrengend ist", schreiben Brent Pease und Neil Gilbert.
Andererseits hätten Vögel auch tagsüber Möglichkeiten, sich zu erholen. Zudem könnte die zusätzliche aktive Zeit zu positiven Effekten führen, "wenn sie eine längere Nahrungssuche oder eine höhere Reproduktionsleistung ermögliche". Es sei daher nötig, weitere Studien durchzuführen.
Studie: https://go.apa.at/ntKKx9DG)