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Schweizer Forschungsteam kombiniert Gentechnik mit KI

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Sie soll die Anwendung der Genschere Crispr-Cas9 verbessern
©APA, dpa, Boris Roessler
Ein Forschungsteam hat unter Leitung der Universität Zürich in der Schweiz Gentechnik mit Künstlicher Intelligenz kombiniert. Die neue Methode mit dem Namen "Pythia" stellte das Forschungsteam in einer am Dienstag in der Fachzeitschrift "Nature Biotechnology" veröffentlichten Studie vor. Sie soll die Anwendung der Genschere Crispr-Cas9 verbessern. Die Genschere kann die beiden Stränge der DNA an einer gewünschten Stelle durchtrennen.

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Nach dem Schnitt will die Zelle den Bruch sofort reparieren. So können Forschende der DNA neue DNA-Abschnitte einfügen. Diese Reparaturen folgen zwar vorhersehbaren Mustern, können aber zu unerwünschten Ergebnissen führen, etwa zur Zerstörung umliegender Gene, wie die Universität Zürich in einer Mitteilung zur Studie erklärte.

Nun haben Forschende der Universität Zürich (UZH) zusammen mit Forschenden der Universität Gent in Belgien und der ETH Zürich mit Künstlicher Intelligenz (KI) ein Werkzeug entwickelt, das vorhersagt, wie Zellen ihre DNA reparieren, nachdem sie von einer Genschere geschnitten wurde.

"So wie Meteorologen KI nutzen, um das Wetter vorherzusagen, nutzen wir sie, um zu prognostizieren, wie Zellen auf genetische Eingriffe reagieren werden", wurde Studienleiter Soeren Lienkamp, Professor am Institut für Anatomie der UZH, in der Mitteilung zitiert. Dieses Vorhersagevermögen sei unerlässlich für eine sichere, zuverlässige und klinisch nützliche Gen-Editierung.

Neben der Veränderung einzelner Buchstaben des genetischen Codes oder der Integration eines von außen zugeführten Gens kann die Methode der Universität Zürich zufolge auch eingesetzt werden, um bestimmte Proteine fluoreszierend zu markieren. Getestet haben die Forschenden das neue Werkzeug an Zellkulturen mit menschlichen Zellen, an einem tropischen Frosch und und an lebenden Mäusen, in denen die Forschenden laut der Studie DNA in Hirnzellen veränderten.

ARCHIV - Mit einer Spezialpipette entnimmt eine Gentechnik-Expertin im «ID- Labor GmbH» in Wiesbaden Flüssigkeit aus einem Probenbehälter (Archivfoto vom 23.10.2003). Bereits ein Milliardstel DNA-haltiges Material reichen zur Identifizierung aus. Damit kann bereits eine Hautschuppe zum Täter führen. Allerdings reichen positive DNA-Tests vor Gericht alleine nicht für eine Verurteilung aus. Die Ermittler müssen weitere Indizien heranschaffen, die den Verdacht erhärten. Foto: Boris Roessler dpa/lsw (zu lsw-Thema des Tages «Ungeklärte Kriminalfälle im Land» vom 09.09.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++

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