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Säuger-Vergleich: Der Mensch ist eine monogame Art

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Menschen zählen zur kleinen Minderheit der monogam lebenden Säugetiere
©APA, ALEX HALADA
Der moderne Mensch zählt zur kleinen Minderheit der monogam lebenden Säugetiere - und rangiert hier bezüglich der Partnertreue zwischen Eurasischem Biber und Weißhandgibbon. Das folgert der Evolutionsanthropologe Mark Dyble von der englischen Universität Cambridge aus einem Vergleich des Homo sapiens mit 34 anderen Säuger-Arten. Insgesamt sind nur neun Prozent der Säugetiere monogam.

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Für die Studie untersuchte der Forscher beim Nachwuchs dieser Spezies das Verhältnis von Vollgeschwistern zu Halbgeschwistern - also zu Nachkommen mit nur einem gemeinsamen Elternteil. Der Anteil der Vollgeschwister beträgt beim Menschen demnach im Mittel etwa 66 Prozent. Zum Vergleich: Beim Spitzenreiter - der Kalifornischen Maus - beträgt der Anteil 100 Prozent. Beim Afrikanischen Wildhund sind es 85 Prozent, beim Damara-Graumull und beim Äthiopischen Wolf jeweils knapp 80 Prozent.

Der Mensch rangiert in der Liste einbezogener Arten zwischen Eurasischem Biber (, 73 Prozent) und Weißhandgibbon (; knapp 64 Prozent), wie Dyble im Fachblatt "Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences" schreibt. Zur großen Mehrheit der nicht-monogamen Säuger zählen demnach unter anderem das Spitzmaulnashorn und der Europäische Dachs , bei denen der Anteil der Vollgeschwister jeweils grob 20 Prozent beträgt.

Zu den Schlusslichtern der Liste zählen der Große Tümmler mit vier Prozent, der Orca mit drei Prozent und diverse Makaken-Arten mit grob ein bis zwei Prozent. Ganz am Ende der Monogamie-Liste steht das Soayschaf. Bei diesem auf der gleichnamigen schottischen Insel lebenden verwilderten Hausschaf sind Vollgeschwister mit einem Anteil von 0,6 Prozent äußerst ungewöhnlich.

"Monogamie ist das dominante Paarungsmuster in unserer Spezies", bilanziert Dyble in einer Mitteilung seiner Universität. "Die große Mehrheit der anderen Säugetiere hat bei der Paarung dagegen eine weit promiskere Herangehensweise." Insgesamt seien lediglich neun Prozent der Säugetier-Spezies monogam.

Um das Monogamie-Niveau einer Art zu bestimmen, hatte Dyble Geschwisterdaten aus genetischen Untersuchungen bei verschiedenen Säugetieren miteinander verglichen. Dies sei zwar angesichts lückenhafter Daten etwas grob, aber die direkteste und konkreteste Ermittlungsmethode, erklärt er.

Monogamie gelte bei Menschen auch für jene Gesellschaften, bei denen Männer mehrere Frauen oder aber Frauen mehrere Männer hätten, heißt es. "In menschlichen Paarungs- und Heiratspraktiken gibt es eine riesige kulturelle Vielfalt", so Dyble. "Aber selbst die Extreme in diesem Spektrum liegen oberhalb dessen, was wir bei den meisten nicht-monogamen Arten sehen."

Im Gegensatz zum Menschen steht die stark ausgeprägte Promiskuität bei unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen: Beim Östlichen Gorilla beträgt der Anteil der Vollgeschwister lediglich rund sechs Prozent. Beim Gemeinen Schimpansen sind es sogar - ähnlich wie bei Delfinen - nur vier Prozent. Einen Spitzenplatz unter den monogam lebenden nicht-menschlichen Primaten nimmt der im Amazonasgebiet lebende Schnurrbarttamarin ein. Bei dieser Art, die zu den Krallenaffen zählt, stellen Vollgeschwister 78 Prozent des Nachwuchses.

Der Evolutionsanthropologe Dyble geht davon aus, dass die Monogamie des Menschen die Entwicklung großer Verwandtschaftsnetzwerke begünstigt hat. Das sei der erste Schritt gewesen zur Schaffung großer Gesellschaften und zu Netzwerken des kulturellen Austauschs, die wiederum für den Erfolg des Menschen entscheidend gewesen seien.

(S E R V I C E - Studie: https://go.apa.at/cnmFpSJt)

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/ALEX HALADA

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