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Neues Lösungsmittel ermöglicht Recycling von Mischfaser-Textilien

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Recycliertes PET
©TU Wien, APA
Die weltweite Produktion von Textilfasern hat sich seit dem Jahr 2000 auf 124 Mio. Tonnen im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. Doch das Recycling speziell von Mischfaser-Textilien ist nicht einfach. Ein Forschungsteam von der Technischen Universität (TU) Wien stellte nun im Fachjournal "Waste Management" eine Methode vor, Mischtextilien aus Polyester und Baumwolle effizient zu trennen und zu recyceln. Sie verwenden dazu ein Lösungsmittel aus zwei ungiftigen Substanzen. Das Lösungsmittel besteht aus Menthol und Benzoesäure. Wird es auf 216 Grad Celsius erhitzt, trennen sich die Bestandteile der Mischtextilien voneinander: Der Polyester löst sich vollständig, fällt beim Abkühlen aus, kann abgetrennt und dann recycelt werden. Die Baumwolle bleibt in dem Lösungsmittel unverändert, kann anschließend gewaschen, getrocknet und wiederverwendet werden.

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Mit Rückgewinnungsraten von 100 Prozent bei der Baumwolle und 97 Prozent bei Polyester ermöglicht das Verfahren ein nahezu vollständiges Recycling. Dagegen beträgt der Anteil recycelter Baumwollfasern derzeit nur ein Prozent. Bei Polyester sind es zwar 12,5 Prozent recyceltes Material, davon stammen aber nur zwei Prozent aus Textilrecycling, der große Rest aus Plastikflaschen. "Das wirklich Erstaunliche an diesem neuen Verfahren ist, dass weder die Baumwolle noch der Polyester beschädigt oder chemisch verändert werden", sagt Andreas Bartl vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der TU Wien. Das Forschungsteam will den Prozess noch energieeffizienter machen und die notwendige Temperatur für den Prozess senken.

Service: Publikation: https://doi.org/10.1016/j.wasman.2025.115177

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/TU Wien

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