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Neuer Rekord bei von Mücken übertragenen Viren in der EU

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Ansteckungen mit West-Nil- oder Chikungunya-Virus möglich
©MARTIN LELIEVRE, AFP, APA
Durch Stechmücken übertragene Viruserkrankungen kommen in Europa immer häufiger vor. Das teilte das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mit. Die Ansteckung mit Erregern wie dem West-Nil- oder dem Chikungunya-Virus könnte demnach in Europa zur neuen Realität werden, warnte das ECDC.

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Einen neuen Rekord für den Kontinent verzeichnet demnach das durch die Asiatische Tigermücke übertragene Chikungunya-Virus. 27 Ausbrüche wurden bisher in diesem Jahr in Europa gemeldet. Erstmals wurde ein Fall von Chikungunya-Fieber, bei dem sich die Person vor Ort angesteckt hat, Anfang Juli im französischen Elsass bekannt. Das ist der EU-Behörde zufolge auf diesem Breitengrad außergewöhnlich und verdeutlicht die Tatsache, dass sich das Übertragungsrisiko immer weiter Richtung Norden verschiebt.

Bis Mitte August wurden dem ECDC-Bericht zufolge in acht europäischen Ländern 335 Fälle von örtlich übertragenem West-Nil-Virus gemeldet und 19 Todesfälle. Italien ist mit mehr als 80 Prozent der Fälle und 274 Ansteckungen das mit Abstand am stärksten betroffene Land, gefolgt von Griechenland mit 35 Fällen. Das ECDC geht davon aus, dass die Anzahl der Infektionen weiter steigen und die Übertragungen ihren Höhepunkt im August oder September erreichen werden.

Generell wird von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen, da eine Infektion in etwa 80 Prozent der Fälle ohne Symptome verläuft. Schwere und tödliche Ansteckungen betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Nur etwa ein Prozent der Infektionen führt zu schweren neurologischen Erkrankungen.

Als Gründe für die zunehmende Verbreitung der Krankheiten in Europa nennt das ECDC klimatische Bedingungen, die die Stechmücken gedeihen lassen: steigende Temperaturen, längere Sommerperioden, mildere Winter und Veränderungen in den Niederschlagsmustern. Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) kommt demnach mittlerweile in 16 europäischen Ländern vor. In Österreich wurde sie laut Webseite der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) bereits 2012 erstmals entdeckt, 2022 wurde die Tigermücke in allen Bundesländern nachgewiesen.

Die EU-Agentur rät Einwohnern und Besuchern in den betroffenen Gegenden - vor allem Älteren, Kindern und Personen mit geschwächtem Immunsystem -, sich gegen Mückenstiche zu schützen. Geeignet seien demnach unter anderem Mückenspray, Kleidung, die die Haut bedeckt, sowie Mückengitter an Fenstern und Netze über Betten.

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