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Neue Pathologie-Kooperation zwischen Medizin Uni und tirol kliniken

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Neue Diagnosemethode durch Zusammenarbeit: "Nanonpore Sequencing"
©Bullock, APA, MUI
Nach einem Zerwürfnis im Jahr 2016 und dem darauf folgenden Ende der Zusammenarbeit gibt es im Bereich der Pathologie zwischen den tirol kliniken und der Medizin-Uni Innsbruck wieder eine Kooperation. Seit Juni regelt ein Vertrag die Kollaboration bei neuropathologischen Untersuchungen. Dieser Kooperationsvertrag soll künftig ausgeweitet werden: "Es soll bald eine Weiterführung auf die gesamte Pathologie geben", sagte Medizin-Uni-Rektor Wolfgang Fleischhacker am Mittwoch.

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Es handle sich bei diesem Kooperationsvertrag - der bisher lediglich die Kooperation von Neuropathologie mit den tirol kliniken umfasst - im Kern um ein einfaches "Bezahlmodell", erklärte Fleischhacker bei einer Pressekonferenz in Innsbruck. "Die Neuropathologie bekommt für die Untersuchungen ein Entgelt von den tirol kliniken", so der Uni-Rektor. Dass diese Kooperation nunmehr gelungen sei, sei insgesamt nichts weniger als ein "neues Kapitel in Forschung und Lehre." Ebenso euphorisch gab sich Christian Haring, medizinischer Geschäftsführer der tirol kliniken: "Dieser Vertrag ist eine wahre Frohbotschaft." Es gelte nun "diese Kooperation weiterzuentwickeln" und Themen "gut gemeinsam anzugehen und zu behandeln."

Diesem neuen Kooperationsvertrag war unter anderem ein handfester Konflikt im Jahr 2016 vorangegangen. Die Medizinische Universität Innsbruck kündigte den damaligen Pathologievertrag mit den tirol kliniken. Zuvor hatte es einen Schlagabtausch zwischen den beiden Gesundheitseinrichtungen gegeben, nachdem der landeseigene Krankenhauserhalter Anfang Oktober angekündigt hatte, sich vom Institut für Pathologie zurückziehen und ein eigenes Unternehmen namens "Innpath GmbH" gründen zu wollen.

Anfang 2025 übte schließlich der Rechnungshof Kritik an "Innpath GmbH" der tirol kliniken. Die Kosten für pathologische Leistungen hätten sich seit deren Gründung "beinahe verdreifacht" und würden mittlerweile rund 9,6 Millionen Euro pro Jahr ausmachen, hieß es. Auch die Auslagerung pathologischer Leistungen über Werkverträge wurde bemängelt.

Der neue Kooperationsvertrag soll "beispielhaft für weitere Disziplinen sein", sagte Fleischhacker weiters. "Unser Ziel war es, die Vorgehensweise und das Modell jetzt erst einmal in diesem Bereich festzuschreiben", so der Medizin-Uni-Rektor. "Die ersten Schritte sind getan", ergänzte Haring und sah die Grundlage für "weitere große Schritte" gelegt.

Dieser Diagnose schloss sich auch die zuständige Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) an. "Mit dieser jetzt gelungenen Kooperation bringen wir die Gesundheitsversorgung auf den neuesten Stand", führte sie aus. Auch die "neue Methode", die am Institut für Neuropathologie und Neuromolekularpathologie der Medizinischen Universität durchgeführt wird, sei dadurch vollumfänglich möglich.

Ebenjene erläuterte Adelheid Wöhrer, die Leiterin dieses Instituts. "An dem gemeinsamen Projekt sind 16 Mitarbeiter beteiligt, vier der tirol kliniken und zwölf der Medizinischen Universität Innsbruck", hob sie hervor. Nunmehr sei man beispielsweise in der Lage - als eines von nur zwei Zentren in Österreich - "interoperative Diagnosen bei Gehirntumoren mittels Nanopore-Sequenzierung anzubieten."

"Dieses neue Verfahren hat den großen Vorteil, dass die Diagnose von sonst bis zu drei Wochen auf einen Tag verkürzt werden kann", führte sie aus. Dass nunmehr seit Juni alle neuropathologischen Befunde der Innsbrucker Universitätskliniken am Institut durchgeführt werden, sei ein großer Fortschritt. "Pro Jahr gibt es rund 600 Proben, die neuropathologisch untersucht werden", erklärte die Wissenschafterin zusätzlich.

PK Neuropathologie

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