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Weil derzeit nur Universitäten eigenständig Doktortitel verleihen können, entstehe eine strukturelle Benachteiligung der Fachhochschulen, obwohl diese den Universitäten um nichts nachstehen, wenn es um die Erbringung exzellenter Forschungsleistungen gehe, hieß es. Ein Promotionsrecht würde laut Mikl-Leitner und Wallner die Attraktivität der FHs steigern, Karrierechancen für Forschende erweitern und die heimische Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.
Die USTP - University of Applied Sciences St. Pölten (unter diesem neuen Namen firmiert nun die FH St. Pölten) und die Fachhochschule Vorarlberg seien bereit, "rasch Nägel mit Köpfen zu machen", betonten die beiden ÖVP-Politiker. Seitens der beiden FHs liege ein konkreter Vorschlag für ein eigenständiges Promotionsprogramm in der Schublade. "Das Promotionsprogramm kann rasch umgesetzt werden, wenn das Wissenschaftsministerium dafür die rechtlichen Grundlagen schafft. Hier müssen wir Tempo machen, denn in anderen europäischen Ländern sind Promotionen der angewandten Wissenschaften längst möglich. Wir dürfen nicht weiter Zeit und Wettbewerbsfähigkeit für unsere Fachhochschulen verlieren", forderten Mikl-Leitner und Wallner.
Das Promotionsrecht als nächster Schritt für die Hochschullandschaft sei längst überfällig, meinte Mikl-Leitner, die "überhaupt keine Gefahr für etablierte Universitäten" sieht: "Erstens belebt auch hier die Konkurrenz das Geschäft und zweitens können wir gar nicht zu vielen Forscherinnen und Forschern in Österreich eine Heimat und exzellente Rahmenbedingungen bieten." Ein Promotionsrecht "stärkt die Chancengerechtigkeit im Hochschulsystem und sorgt dafür, dass Talente dort bleiben, wo sie gebraucht werden - in unseren Regionen", hielt Vorarlbergs Landeshauptmann fest.
An der Fachhochschule Vorarlberg werden 1.759 Studierende in über 20 Studiengängen unterrichtet. Heute, Freitag, wird eine umfangreiche Erweiterung der FHV in Dornbirn eröffnet. Insgesamt wurden in den vergangenen fünf Jahren rund 35 Millionen Euro in neue Forschungs- und Arbeitsräumlichkeiten investiert. In Niederösterreich gibt es 115 FH-Studiengänge mit über 13.000 Plätzen - verteilt auf die drei großen Standorte St. Pölten, Krems und Wiener Neustadt und fünf Außenstellen. Anlässlich einer Pressekonferenz zu Wochenbeginn haben bereits Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und die drei FH-Geschäftsführer im Bundesland, darunter Ulrike Prommer, Präsidentin der FH-Konferenz und Geschäftsführerin der IMC Fachhochschule Krems, ein eigenständiges Promotionsrecht für Fachhochschulen gefordert.






