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Italiens Geologen: "Verschwinden der Gletscher ist nicht aufzuhalten"

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Auch in den italienischen Alpen schmelzen die Gletscher unaufhaltsam
©APA, BARBARA GINDL
"Das Verschwinden der großen Eismassen in den Alpen ist ein Phänomen, das wir nicht mehr aufhalten können": Das sagte Giulio Di Toro, Vizepräsident der italienischen Geologischen Gesellschaft und Professor am Department für Geowissenschaften der Universität Padua, zur Eröffnung des Kongresses der italienischen Gesellschaft für Mineralogie am Montag. Über tausend Wissenschafter aus Europa und Nordamerika nehmen am Kongress teil.

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"Das Abschmelzen der Gletscher zusammen mit dem Anstieg des Meeresspiegels infolge der Erwärmung sind zwei unumkehrbare Prozesse, zumindest für das nächste Jahrhundert. Wir erleben eine Epoche außergewöhnlicher Veränderungen für die Menschheit. Wir verfügen aber über das technische und wissenschaftliche Know-how, um Maßnahmen zur Schadensbegrenzung zu ergreifen. Was fehlt, ist ein globaler Ressourcenplan: Das Geld muss anders ausgegeben werden", so Di Toro.

In den vergangenen 60 Jahren ist in den italienischen Alpen eine Gletscherfläche von über 170 Quadratkilometern verschwunden - ein Gebiet so groß wie der Comer See, wie aus dem Abschlussbericht der diesjährigen Initiative "Carovana dei Ghiacciai" ("Gletscherkarawane") hervorgeht, die vom italienischen Umweltschutzverband Legambiente in Zusammenarbeit mit der Italienischen Glaziologischen Stiftung durchgeführt wurde.

Im Fokus der Beobachtungen standen acht Gletscher, davon fünf in Italien sowie drei in der Schweiz und in Bayern. Alle diese Gletscher zeigen denselben bedrohlichen Trend: den Rückzug der Gletscherzungen sowie eine Abnahme ihrer Fläche und Mächtigkeit. Eine seltene Ausnahme bildet der Höllentalferner in Deutschland, der - wie auch der Montasio-Gletscher in Friaul-Julisch Venetien - bisher mit bemerkenswerter Widerstandskraft erhalten geblieben ist.

THEMENBILD - Wanderer gehen einen Weg vor dem Massiv des "Sella Nevea" in den Julischen Alpen. Im herbstlich aufsteigenden Nebel zeigt sich dieser Pass am 28. August 2014, an der Grenze zu Österreich. FOTO: APA/BARBARA GINDL

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