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"Unsere Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit von politischen Maßnahmen zur Unterstützung indigener Landrechte", schrieben die Forscherinnen und Forscher in der Studie, die in der Fachzeitschrift "Communications Earth and Environment" veröffentlicht wurde. Für ihre Analyse werteten die Forschenden Daten aus 1.733 Gemeinden in acht Ländern des Amazonasbeckens aus - darunter Brasilien, Bolivien, Kolumbien und Peru. Zwischen 2001 und 2019 wurden dort fast 30 Millionen Krankheitsfälle registriert, von feuerbedingten Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Leiden bis zu Malaria, Chagas oder Fleckfieber.
Die Analyse zeigt, dass Gemeinden in der Nähe intakter indigener Wälder ein geringeres Risiko für solche Erkrankungen aufweisen. Dagegen erhöhen Abholzung, Brandrodung und der Ausbau von Landwirtschaft und Infrastruktur die Gesundheitsgefahren erheblich. Nach Schätzungen der Autorinnen und Autoren könnten allein im brasilianischen Amazonas jedes Jahr rund 15 Millionen Fälle von Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermieden werden, wenn die Wälder auf indigenem Land intakt bleiben.
"Die Studie erscheint genau zu Beginn der Waldbrandsaison in den Amazonasländern", wurde die Co-Erstautorin der Studie Ana Filipa Palmeirim von der brasilianischen Bundesuniversität von Pará in einer Mitteilung der IUCN zitiert. "Diese Brände füllen die Luft mit dichtem, erstickendem Rauch, der Scharen von Menschen wegen Atemwegserkrankungen ins Krankenhaus bringt."
(FILES) Aerial view of an illegal fire in the Amazon rainforest on the banks of the BR-230 (Transamazon Highway), near the city of Labrea, Amazonas state, northern Brazil, taken on September 4, 2024. The Brazilian Amazon recorded a 65% decrease in the area of forest destroyed by fires in July compared to the same period last year, which was marked by historic drought, according to data published on August 20, 2025, by the Mapbiomas monitoring network. (Photo by MICHAEL DANTAS / AFP)