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Gemeinsame Zeit: Das macht ein Geschenk wirklich wertvoll

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Erlebnisse sind meist die besten Geschenke
©APA, dpa-tmn, Andrea Warnecke
Ob zum Geburtstag, zu Weihnachten oder als Dankeschön: Viele Menschen geben beim Schenken einiges an Geld aus – oft mit dem Gedanken, ein "wertvolles Geschenk" zu machen.

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Doch Schenker überschätzen systematisch den Zusammenhang zwischen dem Preis eines Geschenks und der Wertschätzung durch den Beschenkten. So lautet das Ergebnis einer bekannten Studie ("Money Cant' Buy Love") der US-Universität Stanford, veröffentlicht im Jahr 2009.

Man kennt es: Egal wie teuer - manche Geschenke stehen nur herum oder werden weiter verschenkt, womöglich verkauft man sie sogar.

Worauf kommt es also an? Erst einmal darauf, warum man schenkt. Wir schenken etwas, um Beziehungen zu knüpfen, zu erhalten und zu vertiefen, erklärt die Wirtschaftspsychologin Prof. Britta Krahn von der Hochschule Bonn Rhein-Sieg. Es zählt aber auch, ob und wie auf die individuellen Interessen und Wünsche der oder des Beschenkten eingegangen wurde, also die Achtsamkeit bei der Auswahl des Geschenks.

Und schließlich geht es auch darum, was für Gefühle ein Geschenk auslöst, und zwar nicht im Moment, wo man es bekommt, sondern wenn man es quasi benutzt.

So kommen etliche Studien wie die der US-Verhaltensforscherinnen Cindy Chan und Cassie Mogilner zu dem Schluss, dass Geschenke, die Erlebnisse und Erfahrungen beinhalten, unsere Verbindungen mehr stärken als materielle. Das bedeutet aber nicht, dass sogenannte Erlebnisgeschenke wie Fußball-Tickets oder Kochkurse per se die "wertvolleren" sind.

So fanden die Wissenschafterinnen in einem Experiment heraus, dass auch eine Kaffeetasse ein verbindendes Geschenk sein kann, wenn der Schenkende explizit auf die Erfahrung verweist, die mit dem Gegenstand verbunden ist: etwa "Wir trinken doch immer Kaffee zusammen" oder auch "Ich dachte daran, dass du morgens immer so gern in Ruhe deinen Kaffee trinkst - diese Tasse begleitet dich dabei." So wird auch aus einer Sache ein Erlebnis, aus einem Gegenstand eine geteilte Bedeutung.

Damit Geschenke wirklich Freude machen, nennt Britta Krahn ein paar "Fallen", in die wir als Schenkende nicht tappen sollten:

Schenken gelinge, wenn das Geschenk einerseits zu dem Beschenkten passt, aber andererseits auch etwas über den Schenkenden aussagt. Wichtiger als der objektive Wert des Geschenks ist also, dass die beschenkte Person sich wirklich darüber freut.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/APA/dpa-tmn/Andrea Warnecke/Andrea Warnecke

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