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Das IHS beleuchtete die Frage, wer tatsächlich von KI profitiert. Um die Nachfrage nach KI-Kompetenzen zu messen, wertete das Institut für ihre Studie knapp acht Millionen Stellenanzeigen aus und verknüpfte sie mit administrativen Daten. Das Ergebnis: Nur etwa jeder sechste Vollzeitbeschäftigte in Deutschland, sogenannte "Expert Workers", hätten "bisher messbare Einkommensgewinne" verzeichnet. Sie arbeiteten "in komplexen, wissensintensiven Tätigkeitsfeldern, in denen KI Arbeitsprozesse ergänzt statt ersetzt".
Verdoppelt sich der Anteil KI-bezogener Stellenausschreibungen, steigt das Jahreseinkommen dieser "Expert Workers" der Erhebung zufolge im Durchschnitt um rund 400 Euro. Die Analyse erfasse die Zeit vor dem Durchbruch generativer KI-Anwendungen wie ChatGPT, also eine frühe Phase, in der vor allem spezialisierte Fachkenntnisse gefragt gewesen seien, betont das IHS.
Besonders bemerkenswert sei, dass die größten Zugewinne nicht in klassischen IT-Berufen aufgetreten seien, sondern in interaktiven Tätigkeiten wie Vertrieb oder Beratung. Während frühere Technologiewellen vor allem analytische Berufe begünstigt hätten, scheine KI nun stärker dort zu wirken, wo Fachwissen mit sozialer Kompetenz kombiniert werde.
Für Beschäftigte in einfachen oder mittleren Tätigkeiten zeigten sich "kaum positive Veränderungen, teils sogar leichte Einbußen". Im unteren Einkommensbereich fänden sich Hinweise auf wachsende Lohnunterschiede. "Insgesamt bleibt der gesamtwirtschaftliche Einfluss von KI bisher gering, doch das Muster ist eindeutig: Je höher die Expertise, desto größer die Zugewinne."
++ THEMENBILD ++ Projekt Zukunftsbild: Ein Blick in ein Modell eines neuronalen Netzwerkes im Technischen Museum Wien, fotografiert am 25. März 2024. Künstliche Neuronale Netze sind Algorithmen, die dem menschlichen Gehirn nachempfunden sind und in Machine-Learning-Anwendungen in verschiedenen Bereichen der KI eingesetzt werden.





