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Grazer Tourismus rührt die Werbetrommel in London

Aktualisiert
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Direkte Flugverbindungen ab Ende November
©APA, THEMENBILD, HANS KLAUS TECHT
Vom Geheimtipp zum echten Tipp werden - das ist das Ziel für Graz im internationalen Tourismusmarkt. Um dem näher zu kommen, wird in den kommenden Monaten zusätzlich rund 1 Mio. Euro für Werbemaßnahmen ausgegeben. Die Hälfte davon stellt die Tourismusregion Graz, die andere Hälfte das Tourismusressort von Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ), wurde am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Besonderer Fokus liegt dabei auf Gäste aus London.

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Touristen aus Großbritannien zählen in den kommenden Monaten zur wichtigsten Zielgruppe der Maßnahmen, denn am 21. November startet die British Airways drei Mal pro Woche mit einem Direktflug zwischen Graz und London. Die Flugzeuge sollen gut gefüllt sein. Bisherige Buchungen seien vielversprechend, sagte Michael Feiertag, Geschäftsführer des Steiermark Tourismus. Vor allem die zweite Woche der neuen Verbindungen sei beinahe schon ausgebucht.

Für die Hotellerie in Graz ist besonders in den tourismusschwachen Monaten Jänner, Februar und März jeder Gast mehr als nur willkommen, um die Betten besser auszulasten. Dabei soll es aber nicht zu einer Verdrängung kommen, wie Alexander Gerlach vom Hotel Gollner sagte. Daher müssten neue Zielgruppen am internationalen Markt verstärkt angesprochen werden. Neben Gästen aus London werden das auch Gäste aus Hamburg, Berlin und Düsseldorf sein, wo es jeweils auch direkte Flugverbindungen gibt.

Susanne Haubenhofer, Geschäftsführerin der Erlebnisregion Graz, schilderte, dass in London schon seit Wochen die Werbetrommel für den Grazer Advent in London gerührt wird. Der Marktanteil der Gäste aus Großbritannien liege derzeit bei nur etwa 1,5 Prozent, was rund 23.000 Nächtigungen pro Jahr in Graz und Umgebung entspricht. Das Potenzial durch den Direktflug will genutzt werden. Dazu beitragen dürfte, dass die Austrian Darts Open, der Nationalsport der Briten, kommendes Jahr erstmals in der Grazer Stadthalle ausgetragen wird. "Graz ist noch ein Geheimtipp, aber vielleicht bald schon ein echter Tipp", hoffte Feiertag.

Laut Haubenhofer war das Tourismusjahr 2024 für die Region Graz und Umgebung das bisher beste mit etwa 2,155 Millionen Nächtigungen und 1,023 Millionen Ankünften. Für 2025 sei man "auf einem guten Kurs", aber für die Hotels sei es noch zu wenig. Daher seien die Maßnahmen nun dringend nötig. Das sah auch Hotelier Helmut Marko so. Mit seinen vier Häusern in Graz gilt er als einer der wichtigsten Branchenvertreter in der steirischen Landeshauptstadt.

Er nahm sich kein Blatt vor den Mund und sagte, dass es in einigen Bereichen Aufholbedarf gebe. Es sei nicht zu verstehen, warum Fußballmeister Sturm Graz die Champions League-Spiele in Klagenfurt austragen musste oder warum sonntags kaum gute Gastronomie in Graz geöffnet habe. Auch der steirische herbst und andere Kulturveranstaltungen seien nicht mehr die Zugpferde, wie sie früher einmal waren. Er begrüße sämtliche Initiativen, um das zu ändern.

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