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Gammastrahlenausbrüche oder kurz GRB (Gamma Ray Burst) gehören den Forschern zufolge zu den energiereichsten Explosionen im Universum. Sie entstehen durch katastrophale kosmische Ereignisse - etwa den Kollaps eines Riesensterns oder die Kollision eines sehr massereichen Sterns mit einem schwarzen Loch. Da es sich dabei aber um schnell ablaufende zerstörerische Ereignisse handelt, sind die dabei entstehenden Gammastrahlenblitze kurz und wiederholen sich nicht.
Entdeckt wurde der GRB am 2. Juli vom Fermi-Gammastrahlenweltraumteleskop der NASA, daraufhin kooperierten Wissenschafter weltweit für Analysen. Weitere Daten lieferten das chinesisch-europäische Röntgenweltraumteleskop Einstein, die Südsternwarte der europäischen Weltraumorganisation ESA in Chile und das gemeinsam von NASA und ESA betrieben Weltraumteleskop Hubble. Ein derartig langer und sich wiederholender Impuls sei noch nie beobachtet worden, hieß es.
Der Ursprungsort der rätselhaften Gammastrahlenexplosion befand sich demnach außerhalb der eigenen Galaxie, wie das Max-Planck-Institut mitteilte. Größe und Helligkeit der Ursprungsgalaxie ließen dabei vermuten, dass diese mehrere Milliarden Lichtjahre entfernt sei. Um die Entfernung genauer zu bestimmen, seien aber weitere Daten nötig. Der Ursprung in einer weit entfernten Galaxie bedeute auch, dass der Blitz noch viel stärker sei als anfänglich angenommen.
Die Ursache des gigantischen Ausbruchs ist demnach bisher jedoch unklar. Ein mögliches Szenario ist den Forschern zufolge, dass ein sehr untypischer Stern von einem ungewöhnlichen schwarzen Loch "zerfetzt" wurde. Demnach könnte es sich um einen extrem massereichen sogenannten weißen Zwergstern und ein schwarzes Loch mittlerer Masse handeln. Diese seien bisher wenig verstanden.
Kein bekanntes Szenario könne die mysteriöse Beobachtung jedoch vollständig erklären, betonte das internationale Wissenschaftlerteam in seiner nun in der Fachzeitschrift "The Astrophysical Journal Letters" veröffentlichten Analyse. Um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, starteten sie weitere Untersuchungen der Nachwirkungen der GRB-Explosion mit Teleskopen auf der Erde und im Weltraum.
The orange dot at the centre of this image is a powerful explosion that repeated several times over the course of a day, an event unlike anything ever witnessed before. The image, taken with ESO’s Very Large Telescope (VLT), allowed astronomers to determine that the explosion didn’t take place in the Milky Way but in another galaxy. This gamma-ray burst, named GRB 250702B, was first spotted by high-energy telescopes on 2 July, but its location was uncertain. The image shown here was taken on 3 July with the VLT’s HAWK-I infrared camera, which accurately pinpointed the location of the source. The explosion appeared to be nested within another galaxy, later confirmed by the NASA/ESA Hubble Space Telescope. Different scenarios have been proposed to explain this event, such as the collapse of a massive star, or a star ripped apart by a black hole. But none of them can fully account for all the observed properties of the explosion unless the involved objects are rather unusual.