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Michèle Smith setzte das Projekt im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit Kollegen an der School of Geography, Archaeology and Environmental Studies der University of the Witwatersrand in Johannesburg (Wits/Südafrika) und Professor Oliver Binder vom Institute of Computer Graphics der JKU Linz als Co-Betreuer um. Der digitale Zwilling der Höhle ermöglicht nun eine virtuelle Exploration in Echtzeit und in realistischer visueller Qualität. Wie in einem 3D-Computerspiel kann man die mit der wissenschaftlichen Arbeit veröffentlichten Daten nutzen, um mit einer Figur durch die Höhlenlandschaft zu laufen. Dazu muss man sich allerdings über einen Link in der Publikation des Projekts im Journal Antiquity anmelden.
Der Australopithecus gilt als Vormensch, lebte bis vor rund zwei Millionen Jahren und ging bereits aufrecht. Das einzige öffentlich zugängliche Höhlensystem nördlich von Johannesburg ist UNESCO-Weltkulturerbe musste in jüngster Zeit wiederholt geschlossen werden. Deshalb wurde eine effiziente Digitalisierung und Visualisierung beschlossen. In den vergangenen Jahren bildeten die Wits Uni und die JKU Linz in einer Kooperation die sogenannte Milner Hall mithilfe von Laserscans und Fotogrammetrie digital nach und verknüpften diese Daten räumlich mit Fossilfunden.
"Archäologische Höhlenstätten stellen besondere Herausforderungen bei ihrer 3D-Rekonstruktion dar. Unter Berücksichtigung ähnlicher Projekte legten wir großen Wert auf die Genauigkeit, Skalierbarkeit und Zugänglichkeit bei der Digitalisierung der komplexen Höhlen", erklärte Oliver Bimber, Leiter des JKU-Instituts. Die Daten sollten flexibel nutzbar sein, "um sowohl die wissenschaftliche und pädagogische Nutzung als auch die Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen".
In den nächsten Projektphasen wird diese digitale Rekonstruktion in Sterkfonteins öffentliche und wissenschaftliche Infrastruktur integriert. "Dabei soll eine digital begehbare Stätte mit Archivdokumenten und paläoanthropologischen Daten entstehen", kündigte der JKU-Forscher an.
(S E R V I C E - Zur Publikation im Antiquity Journal mit Link zur Visualisierung https://go.apa.at/Bvx0hf3e)
JOHANNESBURG - SÜDAFRIKA: FOTO: APA/JKU