News Logo
ABO

Forscher digitalisierten Australopithecus-Höhle in Südafrika

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Höhlenstätten stellen Herausforderungen bei der 3D-Rekonstruktion dar
©APA, JKU
In den Sterkfontein-Höhlen in Südafrika auf den Spuren des Australopithecus zu wandeln, ist nicht mehr Tausende Kilometer, sondern nur ein paar Mausklicks entfernt: Wissenschafterinnen und Wissenschafter der Wits University Johannesburg und der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz digitalisierten einen Teil der Höhlen, die zur weltweit reichhaltigsten Fundstätte von Australopithecus-Fossilien gehören, wie die JKU am Montag berichtete.

von

Michèle Smith setzte das Projekt im Rahmen ihrer Doktorarbeit mit Kollegen an der School of Geography, Archaeology and Environmental Studies der University of the Witwatersrand in Johannesburg (Wits/Südafrika) und Professor Oliver Binder vom Institute of Computer Graphics der JKU Linz als Co-Betreuer um. Der digitale Zwilling der Höhle ermöglicht nun eine virtuelle Exploration in Echtzeit und in realistischer visueller Qualität. Wie in einem 3D-Computerspiel kann man die mit der wissenschaftlichen Arbeit veröffentlichten Daten nutzen, um mit einer Figur durch die Höhlenlandschaft zu laufen. Dazu muss man sich allerdings über einen Link in der Publikation des Projekts im Journal Antiquity anmelden.

Der Australopithecus gilt als Vormensch, lebte bis vor rund zwei Millionen Jahren und ging bereits aufrecht. Das einzige öffentlich zugängliche Höhlensystem nördlich von Johannesburg ist UNESCO-Weltkulturerbe musste in jüngster Zeit wiederholt geschlossen werden. Deshalb wurde eine effiziente Digitalisierung und Visualisierung beschlossen. In den vergangenen Jahren bildeten die Wits Uni und die JKU Linz in einer Kooperation die sogenannte Milner Hall mithilfe von Laserscans und Fotogrammetrie digital nach und verknüpften diese Daten räumlich mit Fossilfunden.

"Archäologische Höhlenstätten stellen besondere Herausforderungen bei ihrer 3D-Rekonstruktion dar. Unter Berücksichtigung ähnlicher Projekte legten wir großen Wert auf die Genauigkeit, Skalierbarkeit und Zugänglichkeit bei der Digitalisierung der komplexen Höhlen", erklärte Oliver Bimber, Leiter des JKU-Instituts. Die Daten sollten flexibel nutzbar sein, "um sowohl die wissenschaftliche und pädagogische Nutzung als auch die Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen".

In den nächsten Projektphasen wird diese digitale Rekonstruktion in Sterkfonteins öffentliche und wissenschaftliche Infrastruktur integriert. "Dabei soll eine digital begehbare Stätte mit Archivdokumenten und paläoanthropologischen Daten entstehen", kündigte der JKU-Forscher an.

(S E R V I C E - Zur Publikation im Antiquity Journal mit Link zur Visualisierung https://go.apa.at/Bvx0hf3e)

JOHANNESBURG - SÜDAFRIKA: FOTO: APA/JKU

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER