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Die Forscher vermuten, dass die in Familiengruppen lebenden Spießblattnasen die von ihnen erbeuteten Vögel und Nagetiere auch mit säugenden Weibchen teilen, die mit Neugeborenen im Versteck bleiben und deshalb nicht selbst jagen können. Bei mehrmonatigen Beobachtungen in Costa Rica beobachteten sie außerdem unter anderem gegenseitiges Putzen, Begrüßungsverhalten und Spiel - also weitere klare Hinweise auf komplexe soziale Interaktionen.
Jungtiere bleiben den Forschern zufolge für schätzungsweise zweieinhalb Jahre bei ihrem Eltern, was für Fledermäuse ungewöhnlich lange sei. "Ein sanfter Übergang in die Selbstständigkeit", wie das Naturkundemuseum, das zugleich als Leibniz-Institut fungiert, erklärte. Die nun in der Fachzeitschrift "Plos One" veröffentlichen Erkenntnisse seien umso überraschender als die Fledermäuse dieser Art bisher eigentlich als "einzelgängerische Jäger" galten.
Große Spießblattnasen (lateinischer Name: Vampyrum spectrum) sind demnach mit einer Flügelspannweite von fast einem Meter die größte Fledermausart auf dem amerikanischen Kontinent. Das Team beobachtete die Tiere mehrere Monate mit einer Wildkamera in ihrem Quartier, das sie in einem hohlen Baum bezogen.