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"Chancenbonus": 400 Schulen erhalten 800 zusätzliche Stellen

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Schulen wurden nach sozialem Hintergrund der Schüler ausgewählt
©APA, THEMENBILD, HARALD SCHNEIDER
Ab dem kommenden Schuljahr 2026/27 erhalten 400 Schulen den sogenannten "Chancenbonus". Konkret sind landesweit bis zu 800 zusätzliche Planstellen vorgesehen, gab Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) am Freitag bekannt. Es würden jene Schulen verstärkt, deren Schülerinnen und Schüler besonders häufig aus ärmeren Familien kommen oder einen Migrationshintergrund haben. Die Schulen sollen selbst wählen können, wie sie mit den zusätzlichen Personalressourcen umgehen.

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"Mein Ziel ist, dass der Hintergrund der Eltern oder die Herkunft nicht das dominante Unterscheidungsmerkmal ist, sondern dass alle Kinder und Jugendliche gute und faire Bildungschancen bekommen", sagte der Bildungsminister bei der Präsentation des Projekts. Ab dem kommenden Schuljahr würden 112.000 Schülerinnen und Schüler von dem Programm profitieren. Die ausgewählten 156 Mittelschulen und 244 Volksschulen können laut Ministeriumsaussendung selbst wählen, ob sie als zusätzliches Personal "Lehrer:innen, Schulpsycholog:innen, Schulsozialarbeiter:innen oder Sozialpädagog:innen" wollen.

Die Maßnahme soll jährlich rund 65 Millionen Euro kosten. Im Regierungsprogramm waren weitere zusätzliche 20 Mio. Euro ab dem Schuljahr 2027/28 "unter Budgetvorbehalt" angedacht. Ein Ausbau des Programm in Zukunft sei möglich, sagt Wiederkehr hierzu. Dafür bräuchte es aber zusätzliche Budgets, die erste verhandelt werden müssten.

Die 800 zusätzlichen Stellen werden vorrangig nach Schulgröße vergeben. Je nach Schule würden ein bis sieben Vollzeitäquivalente zugeteilt. Die meisten Schulen kommen aus dem urbanen Raum. Wenig verwunderlich befinden sich die meisten ausgewählten Einrichtungen in Wien mit 227 Volks- und Mittelschulen. In Oberösterreich sind 60 Schulen eingeladen, an dem Projekt teilzunehmen. Es folgen die Steiermark (41), Niederösterreich (27), Salzburg (13), Tirol (12), Vorarlberg (11), Kärnten (8) und das Burgenland (1).

Ausgesucht wurden die 400 Schulen nach dem sozioökonomischen Hintergrund der Schüler - konkret anhand der sogenannten SÖL-Kategorien (Sozioökonomische Ausgangslage). Kriterien für mehr Mittel sind dabei der Anteil an Eltern am Standort, die maximal Pflichtschulabschluss bzw. geringes Einkommen oder keine Arbeit haben, und der Anteil an Kindern, die im Alltag nicht Deutsch als Erstsprache angeben oder im Ausland geboren wurden.

Laut dem Chancenindex der Arbeiterkammer (AK), der auf die Kriterien Umgangssprache der Schüler und Bildungsstand der Eltern abzielt, gab es in Österreich im Schuljahr 2022/23 über alle Schularten hinweg 510 Schulen mit besonders großen Herausforderungen, wie es auf APA-Anfrage hieß.

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