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Genusswandern in der Hochsteiermark: Kulinarik trifft Naturerlebnis im goldenen Herbst

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Aktualisiert
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Von Haubenküche bis Hüttenjause: Die Hochsteiermark begeistert im Herbst mit regionaler Spitzenküche, kreativen Köchen und ursprünglichen Produkten – eingebettet in eine eindrucksvolle Berglandschaft rund um den Hochschwab.

Wir freuen uns auf den goldenen Herbst in der Hochsteiermark, die beste Zeit für ausgedehnte Wanderungen. Und was gibt es Besseres, als Naturerlebnisse mit Genuss zu verbinden? So vielfältig wie die Region, so abwechslungsreich und regionstypisch sind auch die Gaumenfreunden.

Die Region rund um den Hochschwab ist nicht nur ein Geheimtipp für Bergsteiger und Gipfelstürmer, sondern lässt auch Genießerherzen höherschlagen. Man muss nur wählen, was es denn sein darf. Kulinarische Initiativen wie die „Wilden Wirte“, die Steirischen Wirtshäuser, aber auch die Dorf- und Hüttenwirte erfüllen höchste Qualität. Zur feinen, bodenständigen Küche passen hervorragende Bierspezialitäten aus der Region wie etwa ein „Wüds Püs“ von Tom & Harry, ein Miaztoi-Bräu oder ein Mariazeller Girrerbräu. Die Basis für diese Spezialitäten bilden die besten, frischen Produkte aus der Region – zubereitet von Köchen, die Tradition, Innovation und Bodenständigkeit geschmackvoll kombinieren.

Echte Meister am Werk

Wer Haubenküche genießen will, kann aus sechs großartigen Küchen auswählen. Ausgezeichnet mit insgesamt 17 Hauben von Gault-Millau, versetzen sie jeden Gast in Euphorie. Auch sie sind Botschafter hervorragender Wirtshausküche mit großer Liebe für die unverfälschten Aromen der Hochsteiermark. Ihr Engagement für herausragende Qualität ist unübertroffen, egal, ob der Gast im Sportoutfit oder Anzug kommt. Eines der bekanntesten Wirtshäuser Österreichs ist wohl das Steirereck am Pogusch. Konsequent lebt Familie Reitbauer dort das Nachhaltigkeitskonzept an einem magischen Platz in der Natur. Die eigene Landwirtschaft liefert beste Produkte, in den Glashäusern und Hausgärten etwa werden Hunderte verschiedene essbare Pflanzen-, Zitrus- und Streuobstarten kultiviert. Dazu bedient man sich am Gabentisch der Region. Das Küchenkonzept? Steirisch mit Finesse: mit einem buchenholzbefeuerten Grill in der Schankkuchl oder im Wirtshaus – beides ist großartig. Die Basis bilden die perfekten Produkte. „Oft sind sie nur kurze Zeit auf ihrem Höhepunkt, Erdbeeren kommen zum Beispiel nur zwei, drei Wochen zum Einsatz“, erklären die beiden Küchenchefs Manuel Weißenböck und Jürgen Schneider. Ein Erlebnis ist der begehbare Weinkeller. 

Wechsel zum Lurgbauer in St. Sebastian. Das Bauernhaus und der angebaute Glaskubus mit Designelementen verstehen sich bestens. In der Küche von Max Leodolter dreht sich vieles um die eigenen schwarz glänzenden Aberdeen-Angus-Ochsen, die rund um das Haus friedlich grasen. Eine artgerechte Haltung, wann immer die Tiere wollen, können sie auf die Weide. Sie dürfen langsam wachsen, vier bis viereinhalb Jahre verbringen sie hier. Natürlich dreht sich sehr viel um das wunderbare Fleisch. „Wir verwenden aus Respekt vor den Tieren alles von Kopf bis Fuß.“ Rindscarpaccio mit Belperknolle, Beuschel, gekochtes Rindfleisch oder hauchzartes Steak mit geräucherten und geschmorten Artischocken stehen auf der Karte – alles ein Gedicht.

Österreichs bester Saibling

Andreas Krainer vom Hotel Restaurant Krainer in Langenwang ist immer auf der Suche nach spannenden regionalen Produzenten, die er natürlich alle persönlich kennt. Möglichst unverfälscht, aber mit Spannung verpackt er die heimischen Zutaten in seine Gerichte. Innovative Ideen fließen immer ein – ob in die Wirtshaus- oder Restaurantküche. Eines seiner Lieblingsprodukte ist der Pretul-Saibling – „wohl der beste Saibling Österreichs“. Auch der Look der Gerichte bekommt besondere Aufmerksamkeit. Beispiel ist der Teller mit Kohl, Kraut und Rüben in verschiedenen Texturen. Ein bunter Gang und eine echte Augenweide. Ein Klassiker im Wirtshaus ist der Kernöl-Germknödel mit Kletzenfülle und Apfelmus. Ein Tipp: die feiaKUCHL, grillen mit Andi Krainer unter dem Apfelbaum oder in der Kuchl.

Saibling mit Miso

Im Gasthof Schäffer in Neuberg an der Mürz sind Begriffe wie Echtheit, Nachhaltigkeit und Regionalität keine Lippenbekenntnisse. Was aus der Küche kommt, ist ganz große Klasse. Saiblinge schwimmen in den eigenen Teichen, auch beim Fleisch gibt es keine Kompromisse. Eigenes Gemüse und Kräuter spielen bei jedem Gericht eine Rolle. Purer Eigengeschmack steht im Fokus, etwa bei cremiger Wildsuppe oder Rindsgulasch. Der Saibling darf auch einmal als asiatische Vorspeise mit Miso, Sesam, Avocado und Chili interpretiert werden, als Hauptgang in Kombination mit Kübisrisotto. Gerne lotet Thomas Schäffer auch die Harmonie zwischen Blunze und Forelle aus. Natürlich ist das Wild immer wieder im Fokus.

Mike Johann ist Wirt, Koch, Sommelier, Gärtner und Gemüsebauer. Im Johanns Living in Bruck an der Mur mit vier Tischen serviert er mit seiner Frau Emilia Gerichte, die von Produkten aus der Region rund ums Mur- und Mürztal geprägt sind. Gepaart mit Edelprodukten aus aller Welt – gerne erdig, aber auch modern interpretiert. Hausklassiker sind die Gänseleber mit Blunzen und Kutteln oder das Styrian Sushi. Auch Schinken- oder Krautfleckerl dürfen sein. Der Weinkeller wächst, an die 900 Positionen, insgesamt 5000 Flaschen, reifen dort. Darunter auch eigene Riesling- und Grüner-Veltliner-Editionen – zu Recht heißen sie „Geiles Zeug“.

Bodenständig, modern verfeinert

Im Landgasthof Hubinger in Thörl lebt Hans Wöls Regionalität und Saisonalität. Kräuter und Gemüse zieht er im eigenen Garten. „Natürlich, Wild, Schaf und Rind sind in der Hochsteiermark exzellent. Du brauchst aber auch gutes Gemüse, dadurch leben die Gerichte.“ Seine Produkte kauft Hans Wöls bei den heimischen Produzenten. „Ich weiß, wie sie ihr Gemüse ziehen, wie sie ihre Tiere behandeln – das ist sehr wichtig für mich.“ Bekannt ist der Hubinger für bodenständige, modern verfeinerte Küche. Die Gerichte sind leicht und bekömmlich. Die Renner: das gefüllte Brathuhn oder Ochsenschlepp mit Polenta. Einfach gut.

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