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Die Pride hat für die Veranstalter heuer eine besondere Bedeutung, denn immer öfter würden Rechte und Sichtbarkeit von LGBTIQ+-Menschen wieder zum politischen Streitfall gemacht. "In manchen Ländern führt das bereits zu massiven Rückschritten", sagte Katharina Kacerovsky-Strobl, die Veranstalterin von Vienna Pride, bei einer Pressekonferenz. Jede Person, die Vienna Pride unterstütze, "stellt sich dem entgegen und trägt dazu bei, unsere Gesellschaft offener und gerechter zu machen. Wir lassen uns nicht spalten", so Kacerovsky-Strobl.
Auch wenn die LGBTIQ+-Organisationen Wien etwa im Vergleich zu den USA und Ungarn als "positiven Gegenpol" sehen, gibt es dennoch auch in Österreich Aufholbedarf. "Ob das der fehlende Schutz vor Diskriminierung, das dringend nötige Verbot sogenannter Konversionstherapien oder fehlender Schutz und Versorgung für Transpersonen ist - diese Zustände sind menschenunwürdig", kritisierte Ann-Sophie Otte, Obfrau der HOSI Wien. Hier forderte sie von der Bundesregierung schnelle Nachbesserung ein.
Aufgrund der Förderung der Stadt Wien gibt es wieder ein mehrtägiges Pride Village von 12. bis 14. Juni am Rathausplatz. Das Village soll der zentrale Treffpunkt der LGBTIQ+-Community werden, wo diese sich austauschen und präsentieren kann. Hier gibt es auch ein Bühnenprogramm mit Acts wie Melanie C von den Spice Girls, Rose May Alaba oder Conchita Wurst.
Insgesamt stehen mehr als 50 Veranstaltungen auf dem Programm. Höhepunkt ist dabei die Regenbogenparade, die heuer am 14. Juni bunt und lautstark über den Ring ziehen wird. "Gerade jetzt braucht es ein starkes, vereintes Zeichen: Pride ist kein Partyhut. Pride ist Protest - und bleibt notwendig, bis niemand mehr seine Liebe verstecken muss", betonte Wiener SPÖ-Gemeinderätin und LGBTQIA+-Sprecherin Susanne Haase.
Nach der Terrordrohung gegen die Regenbogenparade vor zwei Jahren werden die Veranstaltungen von dichtmaschigen Sicherheitsmaßnahmen begleitet. "Wir sind in ständigem Austausch mit den Behörden", sagte Veranstalterin Kacerovsky-Strobl der APA. Nach derzeitiger Erkenntnislage gäbe es aber keinerlei konkrete Bedrohung.