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Zuwanderung wird nicht mehr zu den größten Problemen gezählt

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Johannes Huber

©Bild: Matt Observe

Die Sichtweisen der Österreicher haben sich deutlich verändert gegenüber dem vergangenen Herbst. Mögliche Erklärung: Damals wurden sie durch den Nationalratswahlkampf beeinflusst.

FAKTUM DER WOCHE

Regelmäßig lässt die Europäische Kommission 1.000 Menschen in Österreich befragen. Zum Beispiel, was aus ihrer Sicht die größten Probleme auf nationaler Ebene sind. Gegenüber dem vergangenen Herbst gibt es hier massive Veränderungen: Ganz oben auf der Liste der Themen, die am häufigsten genannt werden, steht neben der Inflation und der wirtschaftlichen Lage neuerdings auch die Staatsverschuldung. Zurückgefallen und deutlich weniger oft genannt wird dagegen Zuwanderung.

Das ist kein Zufall. Es deckt sich mit dem, was bei mehreren anderen Fragestellungen herausgekommen ist. Zuwanderung aus den übrigen EU-Ländern wird nicht mehr von 60, sondern von 67 Prozent positiv beurteilt, ebensolche aus Drittstaaten nicht mehr von 37, sondern von 45 Prozent.

Abgesehen davon ist der Anteil der Männer und Frauen, die der Aussage zustimmen, dass Migranten einen positiven Beitrag für das Land leisten würden, um acht Prozentpunkte auf 59 Prozent gestiegen. Dass Österreich Flüchtlingen helfen sollte, steht überhaupt für 74 Prozent außer Streit (plus sechs Prozentpunkte).

Eine Erklärung dafür ist, dass im Unterschied zum Nationalratswahlkampf vom vergangenen Herbst auch auf der politischen Agenda, die Einfluss auf die öffentliche Wahrnehmung hat, nicht mehr Zuwanderung ganz oben steht, sondern die Budgetsanierung. Und dass sich damit auch der Fokus verschoben hat: Die wesentlichen finanziellen Herausforderungen haben exakt gar nichts mit Migration zu tun. Beispiel Pensionen, Gesundheit und Pflege: Menschen, die nach Österreich kommen, sind eher jung und fallen hier kaum ins Gewicht. Im Gegenteil, bei entsprechender Integration könnte die „demografische Bombe“ (Fiskalratschef Christoph Badelt) mit ihrer Hilfe sogar entschärft werden.

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Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 25/2025 erschienen.

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