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Ukraine meldet erneute massive russische Angriffe

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Beschädigtes Haus in Odessa
©AFP, APA, OLEKSANDR GIMANOV
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Samstag von erneuten nächtlichen Angriffen Russlands mit mehr als 450 Drohnen und 30 Raketen auf sein Land berichtet. Bei einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Industriestadt Saratow an der Wolga wurden unterdessen laut russischen Angeben zwei Menschen getötet. Es wurden mehrere Wohnungen eines Hauses getroffen, zwei Menschen starben, teilte Gouverneur Roman Bussargin am Samstag auf Telegram mit.

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Bussargin sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus. Für Bewohner des Hauses gebe es eine Notunterkunft. Die Schäden an den Wohnungen würden möglichst zügig auf Staatskosten beseitigt, sagte der Gouverneur.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums zerstörte die Flugabwehr im Land in der Nacht auf Samstag insgesamt 41 ukrainische Drohnen. Überprüfbar sind die Angaben von unabhängiger Seite nicht. Im Gebiet Woronesch trafen Trümmer einer abgeschossenen Drohne einen Betrieb, der seine Arbeit vorübergehend einstellen musste, wie Gouverneur Alexander Gussew berichtete. Was das Unternehmen herstellt, sagte er nicht. Es gebe keine Verletzten.

Der ukrainische Präsident Selenskyj meldete unterdessen Angriffe Russlands mit mehr als 450 Drohnen und 30 Raketen auf sein Land. "Der Hauptschlag traf erneut unsere Energieversorgung, den Süden und die Region Odessa", teilte Selenskyj in den sozialen Netzwerken mit. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Strom- und Wasserversorgung liefen in den Gemeinden. Nach Behördenangaben geriet im Hafen von Odessa auch ein Getreidelager in Brand.

"Zwei Menschen wurden in der Region Odessa verletzt", sagte Selenskyj. Im Land seien mehr als ein Dutzend zivile Objekte beschädigt worden. "Tausende Familien sind nach den Angriffen dieser Nacht in den Regionen Kirowohrad, Mykolajiw, Odessa, Sumy, Charkiw, Cherson und Tschernihiw ohne Strom", teilte der Präsident mit. In Mykolajiw wurden nach Behördenangaben fünf Menschen bei den russischen Angriffen verletzt.

Das ukrainische Atomkraftwerk Saporischschja verlor nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wegen militärischer Aktivität erneut vorübergehend die externe Stromversorgung . Dies sei in der Nacht auf Samstag zum zwölften Mal während des seit fast vier Jahren andauernden Krieges geschehen, teilt die IAEA unter Berufung auf ihren Generaldirektor Rafael Mariano Grossi mit. Beide Stromleitungen seien inzwischen wieder angeschlossen. Das auf russisch kontrolliertem Gebiet in der Nähe der Frontlinie gelegene Atomkraftwerk ist nicht in Betrieb, benötigt aber eine ständige Stromversorgung zur Kühlung seiner Reaktoren. Für den Fall einer Trennung vom Netz verfügt es über Notstromgeneratoren.

"Es ist wichtig, dass jetzt alle sehen, was Russland tut. Jeder ihrer Schritte ist Terror gegen unser Volk, alle Angriffe, denn es geht definitiv nicht darum, den Krieg zu beenden", sagte Selenskyj mit Blick auf die laufenden Friedensverhandlungen unter Führung der USA. Ein Friedensabkommen ist bisher nicht in Sicht. Russland übt parallel zu den Verhandlungen auch immer massiv militärischen Druck mit seinen Luftangriffen aus, um die Ukraine zu zwingen, den Moskauer Bedingungen für einen Waffenstillstand zuzustimmen.

Russland wolle die Ukraine als Staat zerstören, sagte Selenskyj. "Deshalb brauchen wir Unterstützung in allem, was dazu beiträgt, Leben zu schützen und diesen Krieg zu beenden: die Stärkung der Luftabwehr und unserer Soldaten an der Front", sagte der Präsident. Das Land brauche reichweitenstarke Waffen und einen stärkeren Druck auf Russland. Die Ukraine wehrt sich seit fast vier Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg.

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