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Das zu den führenden Industrienationen zählende Südkorea ist politisch tief gespalten. Beide Kandidaten haben sehr unterschiedliche Vorstellungen über die Zukunft des ostasiatischen Landes, sowohl wirtschaftlich als auch innen- und außenpolitisch. Der Präsident verfügt über weitreichende Befugnisse. Er leitet nicht nur die Regierung, sondern ist auch Oberbefehlshaber des Militärs. Die Wahl dürfte maßgebliche Auswirkungen auf die Beziehung Südkoreas zu China und den USA, aber auch zu Europa haben.
Die Wahllokale öffnen um 06.00 Uhr Ortszeit (Montag, 23.00 Uhr MESZ) und schließen gegen 20.00 (13.00 MESZ). Wenig später wird die erste Hochrechnung erwartet, nach der möglicherweise schon ein Gewinner feststehen könnte.
Ex-Präsident Yoon hatte am 3. Dezember im Zuge eines Haushaltsstreits völlig überraschend das Kriegsrecht ausgerufen. Der ehemalige Staatsanwalt hatte die radikale Maßnahme unter anderem damit begründet, dass die linke Opposition angeblich von kommunistischen und staatsfeindlichen Kräften unterwandert sei. Beweise für diese Anschuldigungen legte er nicht vor.
Auch wenn das Kriegsrecht per Parlamentsabstimmung nach nur wenigen Stunden für ungültig erklärt wurde, fiel das Land in eine tiefe Staatskrise mit anhaltendem Machtvakuum.