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Französischen Medienberichten zufolge ist unter den Festgenommenen auch ein Geistlicher. Die Männer sollen zwischen 25 und 75 Jahre alt sein, berichtete der Sender France Info, einige von ihnen sollen selbst Kinder haben.
Ausgangspunkt der zehn Monate dauernden Ermittlungen war die Festnahme mehrerer Sexualstraftäter im vergangenen Sommer. Die Beschuldigten hatten sich an Kindern vergangen und Bilder davon auf Telegram geteilt. "Telegram ist noch immer der Onlinedienst, den Pädokriminelle bevorzugt nutzen", sagte der Ermittler Quentin Bevan. Zwar habe es Fortschritte in der Zusammenarbeit mit der Plattform gegeben, seit der Telegram-Gründer Pawel Durow im vergangenen Jahr in Frankreich festgenommen worden sei. Aber Telegram erfülle "nur so eben seine gesetzlichen Verpflichtungen", betonte er.
Unterdessen wurde bekannt, dass die französische Justiz Durow eine dienstliche Reise in die USA untersagte. In Frankreich wird seit August gegen Durow ermittelt. Die französische Justiz wirft dem 40-jährigen Milliardär unter anderem vor, nicht genügend gegen die Verbreitung krimineller und extremistischer Inhalte auf Telegram zu unternehmen.
Der aus Russland stammende Durow war in Frankreich kurzzeitig festgenommen, aber unter Auflagen wieder auf freien Fuß gesetzt worden. So musste er eine Kaution in Höhe von fünf Millionen Euro hinterlegen und zwei Mal pro Woche bei der Polizei erscheinen. Im März wurde ihm jedoch eine Reise nach Dubai gestattet.
Durow hatte im Dezember eingeräumt, dass ihm die Schwere der Vorwürfe bewusst geworden sei. Er sicherte zu, die Moderation der Plattform, die weltweit geschätzt 950 Millionen Nutzer hat, zu verbessern. Moskau hatte nach seiner Festnahme vor "politischer Verfolgung" gewarnt. Durow war allerdings früher auch mit der russischen Seite in Konflikt geraten.