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Der Stadttempel ist heute Zentrum der jüdischen Gemeinde. Er überlebte als einzige größere Wiener Synagoge das Novemberpogrom 1938. Im Jahr 2026 feiert er sein 200-jähriges Bestehen. Fast 40 Jahre nach der letzten Sanierung soll der Stadttempel nun "für die nächsten 200 Jahre zukunftsfit gemacht werden", sagte Nägele. Die Arbeiten werden vom Architekturbüro "KENH" in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt geplant und überwacht.
Während die Synagoge, das Foyer und das Vestibül umgebaut werden, wird das angrenzende Gemeindezentrum als Gebetsraum genutzt. "Das ist lange vorbereitet und wird noch nächste Woche starten", betonte Oberrabiner Jaron Engelmayer. Im Anschluss sollen in einer zweiten Phase das Gemeindezentrum und die Fassade saniert werden. Geplant sind unter anderem die Errichtung eines Infopoints für Besucher und Besucherinnen, die Schaffung zusätzlicher barrierefreier Plätze und WCs und die Erweiterung der Gebetskanzel. Im Jahr 2023 besuchten mehr als 12.000 Menschen im Rahmen von Führungen den Stadttempel.
Unterstützt wird das Projekt von einem prominenten Künstler. Am Freitag wurden von Gottfried Helnwein Bilder zehn jüdischer Kinder in der Synagoge präsentiert. Eines der Kinder wird von Helnwein im Großporträt gemalt und das Bild im kommenden Jahr zugunsten der Restaurierung versteigert. Ein Drittel der Kosten der Sanierung übernimmt der Bund, ein zweites die Stadt Wien. Das letzte Drittel soll unter anderem durch Fundraising-Aktionen aufgetrieben werden.