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Die Wahlen müssen nun laut Gesetz innerhalb von 45 bis 60 Tagen stattfinden. Ursprünglich war die Auflösung des Parlaments erst für Ende Jänner geplant gewesen. Unterdessen dauerten die Kämpfe an der Grenze zwischen Thailand und Kambodscha weiter an.
Dem Regierungssprecher Siripong Angkasakulkiat zufolge war der Schritt eine Reaktion auf das Vorgehen der oppositionellen People's Party. "Dies geschah, weil wir im Parlament nicht weiterkommen", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Die Partei habe einen Misstrauensantrag angedroht, nachdem ihre Forderungen, darunter ein Referendum über Verfassungsänderungen, nicht erfüllt worden seien. Der Vorsitzende der People's Party, Natthaphong Ruengpanyawut, erklärte dagegen, Anutins Bhumjaithai-Partei habe sich nicht an Abmachungen zur Verfassungsreform gehalten.
Die politische Krise fällt mit einem schweren Grenzkonflikt mit Kambodscha zusammen. Der rechtsgerichtete Baumagnat Anutin ist der dritte Ministerpräsident Thailands seit August 2023. Die politische Instabilität belastet die zweitgrößte Volkswirtschaft Südostasiens, die zudem mit US-Zöllen und hoher Verschuldung zu kämpfen hat.
Die Kämpfe hielten am Freitag weiter an. Die thailändische Armee feuerte nach Angaben des kambodschanischen Verteidigungsministeriums mit Maschinengewehren auf kambodschanische Positionen. Reporter der Nachrichtenagentur AFP hörten am Freitag ununterbrochen Artilleriefeuer an der Grenze. Seit dem erneuten Ausbruch der Kämpfe wurden nach Behördenangaben insgesamt mindestens 20 Menschen getötet. Etwa 600.000 Menschen, die meisten davon in Thailand, wurden bereits aus ihrer Heimat vertrieben.
Zwischen Kambodscha und Thailand schwelt seit Jahrzehnten ein Streit über die Grenzziehung im sogenannten Smaragd-Dreieck, wo die thailändische Provinz Surin und die kambodschanische Provinz Oddar Meanchey sowie Laos aneinander grenzen. Hintergrund des Konflikts ist eine unklare Grenzziehung aus der Kolonialzeit. Am Sonntag war der Konflikt wieder aufgeflammt. Bangkok und Phnom Penh werfen einander gegenseitig vor, die Angriffe wieder aufgenommen zu haben.
Erst Ende Oktober hatten die beiden südostasiatischen Nachbarländer unter Vermittlung der USA ein Abkommen unterzeichnet, das einen langfristigen Frieden sichern sollte. Thailand setzte die Umsetzung des Friedensabkommens vor knapp einem Monat jedoch aus.
US-Präsident Donald Trump wiederholte am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington seine Behauptung, acht Kriege beendet zu haben, wozu er auch den Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha zählt. "Was Thailand und Kambodscha angeht, werde ich wohl ein paar Telefonate führen müssen, aber wir werden das wieder in Ordnung bringen", sagte er. Trump hatte ein Gespräch mit den Regierungschefs Thailands und Kambodschas angekündigt, bei dem er ein Ende der Kampfhandlungen fordern wolle. Anutin, der bis zu den Neuwahlen weiter die Regierungsgeschäfte des Landes führt, erklärte, der Anruf sei für 21.20 Uhr (Ortszeit, 15.20 Uhr MEZ) geplant.
(FILES) Thailand's new prime minister Anutin Charnvirakul greets media representatives as he arrives to deliver remarks after the royal endorsement ceremony, at the Bhumjaithai Party's headquarters in Bangkok on September 7, 2025. Thailand's Prime Minister Anutin Charnvirakul dissolved parliament on December 12, 2025, a royal decree showed, paving the way for general elections. (Photo by Lillian SUWANRUMPHA / AFP)





