von
Am Wochenende waren nach palästinensischen Angaben binnen eines Tages mindestens 38 Menschen bei israelischen Attacken im Gazastreifen getötet worden. Es habe zudem 204 Verletzte gegeben. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Kombattanten und Zivilisten. Die Berichte lassen sich derzeit nicht verifizieren. Die israelische Armee will unterdessen ihre Aktivitäten in Gaza weiter verstärken.
Übereinstimmenden Medienberichten zufolge plant Israels Militär innerhalb weniger Wochen die Einnahme von drei Vierteln des abgeriegelten Gazastreifens. Den Plänen zufolge werde es nur zwei Monate dauern, bis 75 Prozent des Küstengebiets erobert sind, berichtete die "Times of Israel" unter Berufung auf das Militär. Bisher kontrolliere die Armee rund 40 Prozent des Gebiets. Die palästinensische Zivilbevölkerung solle auf ein Viertel des abgeriegelten Küstengebiets zusammengedrängt werden, um Gaza von der islamistischen Hamas zu befreien, berichtete auch das "Wall Street Journal".
Israels Streitkräfte hatten vor etwa einer Woche eine neue Großoffensive gestartet. Das Militär habe inzwischen alle seine regulären Infanterie- und Panzerbrigaden in den Gazastreifen verlegt, berichteten israelische Medien. Die Hamas stehe unter großem Druck, sagte Generalstabschef Ejal Zamir am Sonntag bei einem Truppenbesuch in der Stadt Chan Junis im Süden Gazas. Ziel der Intensivierung der Kämpfe sei das Erreichen der erklärten Kriegsziele: die Hamas vollends zu besiegen und noch festgehaltene Geiseln zu befreien.
Fast eine Woche nach dem Ende der israelischen Blockade der humanitären Hilfe für den Gazastreifen trafen am Sonntag nach Angaben Israels weitere Lieferungen in dem umkämpften Gebiet ein. 107 Lastwagen mit Hilfsgütern wie Mehl sowie weiteren Lebensmitteln seien am Sonntag in den Küstenstreifen gefahren, teilte die zuständige israelische Behörde COGAT mit. Die Hilfsgüter seien zuvor von Beamten untersucht worden. Nach COGAT-Angaben fuhren die Lastwagen dann über den Grenzübergang Kerem Shalom in den Gazastreifen. Es handelt sich dabei um humanitäre Hilfe der Vereinten Nationen und der internationalen Gemeinschaft, wie COGAT mitteilte.
Israel hatte im März alle Hilfslieferungen blockiert und kurz darauf auch die Waffenruhe mit der Hamas beendet. Damit sollte der Druck auf die Terrororganisation erhöht werden, die im Gazastreifen verbliebenen Geiseln freizulassen. Israel behauptete, es gebe keinen Mangel an Hilfsgütern. Die Regierung beschuldigt die Hamas, diese zu stehlen, um damit Geld zu machen, was die Organisation bestreitet. Auch die UNO sagen, Israel habe keine Beweise dafür vorgelegt. Nach Druck von internationalen Verbündeten hob das Land die Blockade schließlich wieder auf. Die UNO und Hilfsorganisationen bemängeln aber, die Hilfslieferungen seien unzureichend.