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Mehrere Tote nach russischen Luftangriffen in der Ukraine

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Kein Ende der Kämpfe absehbar
©AFP, APA, ANDRIY ANDRIYENKO
Durch russischen Beschuss sind in der nordostukrainischen Großstadt Sumy mindestens drei Menschen getötet worden. "Die Russen haben Sumy bestialisch beschossen. Einfach in die Stadt, auf gewöhnliche Straßen mit Raketenartillerie", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden mindestens 16 Menschen verletzt. Selenskyj forderte von der Welt, den Druck auf Russland zu erhöhen.

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Bei einem russischen Luftangriff auf die Kleinstadt Balaklija wurde am Dienstag ein Mensch getötet. Montagabend wurden aus verschiedenen Teilen des Landes erneut Attacken gemeldet. Mindestens fünf Menschen seien durch russischen Beschuss im Osten des Landes in verschiedenen Frontgebieten getötet worden, hieß es seitens der Behörden.

Die ukrainische Luftwaffe meldete in der Nacht Angriffe russischer Kampfdrohnen auf die Gebiete Tschernihiw, Charkiw, Sumy, Odessa und Donezk. Am Dienstagvormittag herrschte in der gesamten Ukraine Luftalarm. Befürchtet wurde ein russischer Angriff mit der Hyperschallrakete Kinschal auf Kiew. Ein Treffer wurde nahe der Stadt Mykolajiw im Süden verzeichnet. Angaben zu Schäden wurden zunächst nicht gemacht.

Die russischen Besatzungsbehörden in der Südukraine berichten indes von einem großflächigen Stromausfall nach ukrainischen Drohnenangriffen. Im russisch kontrollierten Teil der Gebiete Saporischschja und Cherson seien 457 Orte mit 600.000 Haushalten betroffen. Das teilte der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef für das Gebiet Saporischschja, Jewgeni Balizki, in Melitopol auf seinem Telegram-Kanal mit. An der Wiederherstellung der Versorgung werde gearbeitet.

Balizki warf der ukrainischen Armee vor, gezielt Energieanlagen in der Region angegriffen zu haben. Vom ukrainischen Militär gab es dazu wie üblich keine Angaben. Telegram-Kanäle beider Seiten, die sich auf Militärbeobachtung spezialisiert haben, verzeichneten am Montagabend einen großen ukrainischen Drohnenangriff auf die besetzten Gebiete einschließlich der Halbinsel Krim.

Zuvor hatte es am Montag in der Bosporus-Metropole Istanbul erneut Feuerpauseverhandlungen gegeben. Der Kreml legte bei der zweiten Verhandlungsrunde mit der Ukraine staatlichen Angaben zufolge einen Forderungskatalog für ein Kriegsende vor, der in Kiew kaum auf Akzeptanz stoßen dürfte. So erklärten die Unterhändler unter anderem, dass Moskau einem Ende des Krieges nur zustimmen werde, wenn die Ukraine zusätzliche Gebiete abtrete und Begrenzungen hinsichtlich der Größe ihrer Armee akzeptiere. Das berichteten staatliche russische Medien unter Berufung auf ein Memorandum. Die bei den Verhandlungen in Istanbul offiziell vorgelegten Bedingungen unterstreichen Russlands Weigerung, bei seinen Kriegszielen Kompromisse einzugehen. Die Ukraine wies die russischen Bedingungen wiederholt als gleichbedeutend mit einer Kapitulation zurück.

Der Leiter des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, wird indes Kiewer Regierungskreisen zufolge in die USA reisen. Demnach wird er von der stellvertretenden Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko begleitet. US-Präsident Donald Trump spielt eine entscheidende Rolle bei den Bemühungen um eine Beendigung des Krieges.

Trump hatte sich nach der ausgebliebenen Einigung russischer und ukrainischer Unterhändler in Istanbul auf eine Waffenruhe in der Ukraine zu einem Dreier-Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und Kreml-Chef Wladimir Putin bereit erklärt. Trump sei "offen", einer Einladung des türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan zu einem Treffen mit Putin und Selenskyj zu folgen, sagte seine Sprecherin Karoline Leavitt am Montag. Er dränge Putin und Selenskyj, "an einen Tisch zu kommen", um über eine Waffenruhe zu verhandeln.

Selenskyj forderte Trump anschließend dazu auf, Russland mit weiteren Sanktionen zu einer Waffenruhe zu "drängen". Er erwarte "starke Schritte" von Trump, sagte der ukrainische Staatschef am Montag vor Journalisten. Washington solle "die Russen mit starken Sanktionen zu einer Waffenruhe drängen". Einen Vorschlag Russlands über eine zwei- bis dreitägige Waffenruhe bezeichnete Selenskyj lediglich als "kurze Pause". Moskau warf er ein "Spiel der Rhetorik" vor.

In this handout photograph taken and released by the press service of the 65th Mechanized Brigade of Ukrainian Armed Forces on May 26, 2025, new recruits take part in a drill at an undisclosed location on the front line in the Zaporizhzhia region, amid the Russian invasion of Ukraine. (Photo by Andriy Andriyenko / 65th Mechanized Brigade of Ukrainian Armed Forces / AFP) / XGTY / XGTY / RESTRICTED TO EDITORIAL USE - MANDATORY CREDIT "AFP PHOTO /65th Mechanized Brigade of Ukrainian Armed Forces " - NO MARKETING NO ADVERTISING CAMPAIGNS - DISTRIBUTED AS A SERVICE TO CLIENTS

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