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Faktum der Woche: Ausgerechnet Familien trifft es härter

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Johannes Huber

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Budgetsanierung: Einkommensunabhängige Belastungen nehmen mit der Größe des Haushalts zu. Dabei haben gerade jene mit mehreren Kindern oft ohnehin schon zu kämpfen.

FAKTUM DER WOCHE

Soziale Treffsicherheit ist keine Kategorie bei der Budgetsanierung. Im Gegenteil: Wesentliche Einschnitte sind einkommensunabhängig und nehmen mit der Größe des Haushalts zu. Allen voran die Streichung des Klimabonus, der in ländlichen Regionen 290 Euro pro erwachsener und 145 Euro pro minderjähriger Person betragen hat. Bei einem fünfköpfigen Haushalt mit drei Kindern sind so immerhin 1.015 Euro zusammengekommen – Geld, das jetzt fehlen wird.

Dazu kommt die Aussetzung der Inflationsanpassung von Familienleistungen wie der Beihilfe und dem Kinderabsetzbetrag 2026 und 2027. Real wird die erwähnte Beispielfamilie mit drei Kindern laut „Momentum-Institut“ schon im kommenden Jahr rund 260 Euro verlieren.

Das alles ist umso bemerkenswerter, als Familien gerade nicht zur „demografischen Bombe“ beitragen, die Fiskalratschef Christoph Badelt in budgetärer Hinsicht ortet: Sein Gremium hat eine Langfristprognose erstellt, der zu entnehmen ist, dass die Leistungen für sie gemessen an der Wirtschaftsleistung in den kommenden Jahrzehnten sogar an Bedeutung verlieren werden.

Abgesehen davon spielen diese Leistungen ganz besonders für jene eine große Rolle, die oft ohnehin schon zu kämpfen haben: Beim untersten Zehntel aller Einkommensbezieher machen sie laut einer aktuellen Studie des Budgetdienstes des Parlaments 16 Prozent des verfügbaren Einkommens aus. Beim obersten Zehntel handelt es sich dagegen nur um ein Prozent.

Für viele Familien waren und sind die Leistungen trotzdem nicht ausreichend: Statistik Austria hat festgestellt, dass im vergangenen Jahr jedes fünfte Kind in Österreich armuts- oder ausgrenzungsgefährdet war. Bei Kindern mit zwei oder mehr Geschwistern handelte es sich um jedes dritte und bei Kindern von Alleinerziehenden gar um jedes zweite.

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Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 21/2025 erschienen.

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