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Die Veranstalter gehen davon aus, dass sich 4.000 bis 5.000 Besucherinnen und Besucher einfinden werden. Nach einer Zeremonie am ehemaligen Appellplatz führt ein Trauerzug zum "Memorial Gusen", wo Kränze niedergelegt werden. Die Marktmusikkapelle St. Georgen spielt unter anderem Stücke, die im Lager von Häftlingen komponiert worden sind.
Im KZ Gusen waren von Dezember 1939 bis zu seiner Befreiung im Mai 1945 rund 71.000 Gefangene aus fast 30 Nationen inhaftiert. Die Häftlinge mussten unter dem Tarnnamen "Bergkristall" eine unterirdische Stollenanlage für die Rüstungsindustrie errichten. Die Bedingungen waren besonders hart, rund die Hälfte der Gefangenen kam zu Tode.
Während am zentralen Areal des Hauptlagers Mauthausen eine Gedenkstätte errichtet wurde, geriet Gusen nahezu in Vergessenheit. Nach der Befreiung wurde das Lager abgetragen, Wohnhäuser wurden gebaut. Lange Zeit gab es immer wieder Kritik aus dem In- und Ausland, dass das Gedenken an diesem Schreckensort vernachlässigt werde. Vor allem Polen - Heimatland vieler Opfer - machte Druck für einen würdigeren Umgang mit den Überresten.
Mittlerweile wurde aber ein Prozess zur Neugestaltung der Gedenkstätte angestoßen. Denn 2021 und 2022 hat die Republik mehrere Grundstücke am Areal des ehemaligen KZ Gusen in Langenstein sowie im Eingangsbereich der Stollenanlage "Bergkristall" in St. Georgen an der Gusen gekauft. Darauf befinden sich zwei ehemalige SS-Gebäude, der Schotterbrecher und Teile des ehemaligen Appellplatzes. Ebenso kaufte Österreich eine Fläche im Eingangsbereich des Stollensystems "Bergkristall" in St. Georgen an der Gusen. Das "Jourhaus", der ehemalige Eingangsbereich des Lagers, ist aber nach wie vor in Privatbesitz.