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Grüner Wasserstoff für Kärntens Busse: Kelag startet Bau von Elektrolyseanlage in Arnoldstein

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Martin Kulmer, Reinhard Antolitsch, Friedrich Paulitsch, Stefan Salzmann, Reinhard Draxler, Sebastian Schuschnig, Günther Albel, Danny Güthlein und Christian Wallner

©Kelag/Henry Welisch

Mit einer Investition von 16 Millionen Euro legt die Kelag den Grundstein für eine regionale Wasserstoffproduktion in Kärnten. Ziel ist die Versorgung der ersten emissionsfreien Busflotte Österreichs im Regionalverkehr rund um Villach.

Die Kelag startet in Kärnten ein Pilotprojekt zur regionalen Erzeugung von grünem Wasserstoff für den öffentlichen Nahverkehr. Am Gelände der Kärntner Restmüllverwertungs GmbH (KRV) in Arnoldstein wird eine neue Elektrolyseanlage errichtet, die ab 2026 die erste Wasserstoffbusflotte Österreichs mit emissionsfreiem Treibstoff versorgen soll.

Im Zentrum steht das von Land Kärnten, Kelag, Postbus, Verkehrsverbund und Gutmann gemeinsam initiierte Projekt „DeCarB – Decarbonising Carinthian Bus Transport“. Mit einem Investitionsvolumen von 16 Millionen Euro will man den öffentlichen Verkehr in der Region Villach nachhaltiger gestalten. Insgesamt 36 Busse – 35 davon im Regional-, einer im Stadtverkehr – sollen künftig mit grünem Wasserstoff betrieben werden.

Grundlage für emissionsfreien Betrieb

„Die Kelag schafft mit einer Jahresproduktion von rund 140 Tonnen Wasserstoff aus zwei Erzeugungslinien die Grundlage für einen täglichen emissionsfreien Betrieb“, erklärte Kelag-Vorstand Danny Güthlein. Zum Einsatz kommt ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Die Anlage ist auf eine Leistung von 2 Megawatt ausgelegt.

Kärntens Landesrat für Mobilität und Energie, Sebastian Schuschnig, sieht das Projekt als „Meilenstein der Kärntner Wasserstoffstrategie“. Man sichere damit Förderungen in Höhe von 28 Millionen Euro und positioniere Kärnten als künftigen Innovationsstandort für klimafreundliche Mobilität. „Wir machen aus einer Verkehrsregion eine Forschungsregion“, so Schuschnig.

Auch Kelag-Vorstand Reinhard Draxler betont die strategische Bedeutung der Anlage: „Sie ist nicht nur Teil der Verkehrswende, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Dekarbonisierung des Erdgasnetzes und für industrielle Anwendungen.“ Das Projekt sei ein Beispiel für Technologieoffenheit, Versorgungssicherheit und Kreislaufwirtschaft.

Optimale Nutzung des Standorts Arnoldstein

Die Wahl des Standorts Arnoldstein hat mehrere Gründe: Die KRV – im Eigentum der Kelag und der Kärntner Entsorgungsvermittlungs GmbH – verarbeitet hier bereits seit 1997 Kärntens Restmüll. Dabei entstehen Strom, Fernwärme und künftig auch Wasserstoff. „Ein wirtschaftlich sinnvoller Schritt, der den Standort optimal nutzt“, sagte Günther Albel, KEV-Geschäftsführer und Bürgermeister von Villach.

Neben der Produktion von grünem Wasserstoff wird perspektivisch auch die Nutzung der Abwärme für das Fernwärmenetz geprüft. Der bei der Elektrolyse entstehende Sauerstoff könnte in die Müllverbrennung integriert werden.

Nach Bau und Testbetrieb soll ab Mai 2026 die reguläre Versorgung der Wasserstoffflotte beginnen – ein Projekt, das laut Projektpartnern nicht nur Mobilität, sondern auch regionale Wertschöpfung und Energieeffizienz neu denkt.

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