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Wind trifft Widerhall: Anna Rubin verwandelt Kelag-Kraftwerk in poetischen Luftraum

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Aktualisiert
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4 min

Anna Rubin

©Bild: Stefan Reichmann

Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Wasser.Licht.Luft.Kraft.“ inszeniert Anna Rubin im Schau-Kraftwerk Forstsee eindrucksvolle Wind-Installationen. Eine Begegnung von Kunst, Technik – und der Flüchtigkeit eines Elements.

Das Schau-Kraftwerk Forstsee der Kelag, sonst Heimat technischer Innovation und Energiegewinnung, wird erneut zur Kunst-Bühne: Vom 1. Mai bis 29. Juni 2025 zeigt die Klagenfurter Künstlerin Anna Rubin im Rahmen der Kelag-Ausstellungsreihe „Wasser.Licht.Luft.Kraft.“ ihre raumgreifenden Arbeiten zum Thema Wind. Eine Ausstellung, die ebenso flüchtig wie gegenwärtig ist – und den Dialog zwischen Mensch, Natur und Technologie eindrucksvoll verdichtet.

Kuratiert wird die Reihe von Tanja Prušnik, Präsidentin des Berufsverbandes bildender Künstler:innen Österreichs. Mit der dritten Station – nach Marko Lipuš’ fotografischen Reflexionen zum Thema Wasser und Raphaela Riepls Lichtinterventionen – widmet sich Rubin nun dem schwer greifbaren, allgegenwärtigen Element Luft. Genauer gesagt: dem Wind.

Bewegte Schattenbilder

„Im Wind scheinen“ nennt die Künstlerin ihre Installation. Der Titel ist doppeldeutig – einerseits poetisch, andererseits physikalisch präzise. Denn was Rubin im Inneren des Kraftwerks konstruiert, ist ein feinsinniges Wechselspiel aus Material, Bewegung und Licht: Geknautschte, glänzende Rettungsfolie reflektiert Sonnenstrahlen und setzt sich in Bewegung, sobald die Luft durch den Raum streicht. Was entsteht, sind tanzende Schattenbilder, vibrierende Reflexionen – ein atmosphärisches Zusammenspiel aus Nähe und Ferne, Natur und Technik.

„Die leicht beweglichen Module machen Luft, Atem und Wind sichtbar und laden dazu ein, verschiedenen Perspektiven und Stimmungen des Raums zu erleben“, so Prušnik. Der Titel der Reihe „Wasser.Licht.Luft.Kraft.“ ist dabei nicht nur programmatisch gemeint – er beschreibt auch präzise jene Elemente, aus denen ein Wasserkraftwerk seine Energie bezieht.

Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag, sieht die Ausstellung als gelungenes Beispiel für das Zusammenspiel von Kunst und Infrastruktur: „Die Werke bieten eine Plattform für kreative Interpretationen und verbinden die technische Welt der Energiegewinnung mit der assoziativen Kraft der Kunst.“ Dass gerade ein Energieunternehmen wie die Kelag diesen künstlerischen Zugang sucht, unterstreicht auch den Wunsch, Nachhaltigkeit und Innovationsdenken ganzheitlich zu begreifen – jenseits von Kilowattstunden.

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Anna Rubin rückt in ihrer Ausstellung das Thema Wind in den Fokus.

 © Bild: Stefan Reichmann

Wind: Mehr als nur ein meteorologisches Phänomen

Für Anna Rubin, die an der Akademie der bildenden Künste Wien einst über Drachen promovierte, ist der Wind mehr als nur meteorologisches Phänomen. Er ist Metapher für Unsichtbares, für Bewegung, für Wandel. Seit Jahren beschäftigt sie sich mit großformatigen Objekten und Installationen – ihr Handwerk: das Drachenbauen, ihr Werkzeug: das Spiel mit dem Raum.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei, geöffnet ist täglich von 10 bis 18 Uhr. Wer sich dem Wörthersee im Mai und Juni nähert, sollte einen Abstecher nach Techelsberg in Erwägung ziehen. Denn selten wird Energie so sinnlich erlebbar gemacht wie hier – im Wind, der sichtbar wird.

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