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"Ulrike Draesner überzeugte mit ihrem ebenso vielfältigen wie umfangreichen Gesamtwerk. Sowohl ihre Gedichtbände als auch ihre Romane gehören seit Jahrzehnten zum Lesenswertesten, was die deutschsprachige Gegenwartsliteratur zu bieten hat", hieß es in der Begründung der sechsköpfigen Jury. "Mit Themen wie Erinnerung und Körperlichkeit, Vertreibung und Flucht sowie Neuinterpretationen von Geschichte und Mythen aus Frauenperspektive behandelt die Autorin im Großen wie im Kleinen die drängenden Fragen unserer Zeit. (...) Ulrike Draesners Bücher sind sprachlich anspruchsvoll, aber nie überfordernd, lehrreich, aber nie belehrend. Ob sie nun das Entstehen menschlichen Sprechens in einem mehrspaltigen Versepos darstellt oder heiter über die Wechseljahre philosophiert: Sie schreibt Literatur, die uns alle angeht, Literatur, die man gerne rezipiert, kurz: Literatur, wie sie heute gebraucht wird."
Draesner wurde in München geboren. Sie studierte an den Universitäten München, Salamanca und Oxford Anglistik, Germanistik und Philosophie, arbeitete als wissenschaftliche Assistentin am Münchner Institut für Deutsche Philologie und ist seit 2018 Professorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Bisher hat sie über 20 Bücher veröffentlicht, darunter die Gedichtbände "Subsong" (2014) und "doggerland" (2021) und die Romane "Schwitters" (2018) und "Die Verwandelten" (2023). In dem Roman erzählt Draesner insbesondere aus der weiblichen Perspektive von Krieg und Vertreibung, von Gewalterfahrung und Trauma. Zu ihren bisherigen Auszeichnungen zählen der Bayerische Buchpreis, der Große Preis des Deutschen Literaturfonds und der Literaturpreis der Adenauer-Stiftung.
Die bisherigen Preisträger und Preisträgerinnen der an die Kärntner Autorin Christine Lavant (1915-1973) erinnernden Auszeichnung sind Kathrin Schmidt, Bodo Hell, Claus Merz, Angela Krauß, Judith Schalansky, Maja Haderlap, Alois Hotschnig, Yevgeniy Breyger und Ann Cotten.
(S E R V I C E - www.christine-lavant.com )