Kamala Harris scheiterte wie einst Hillary Clinton
Zum zweiten Mal innerhalb von zehn Jahren verlor eine Kandidatin der Demokraten die Wahl, beide Male gegen Donald Trump. Kamala Harris war sich sicher - ähnlich wie einst Hillary Clinton – die Mehrheit der Frauen mit Themen wie Abtreibung, Gesundheit und Frauenrechte zu gewinnen – und weil Frauen lieber eine Frau wählen würden. Doch auf der Hit-Liste der Wichtigkeiten – bei Frauen wie bei Männern – waren diese Themen ganz weit unten. Oben standen: Economy and Immigration.
Warum waren Demokraten so sicher, dass Frauen sich weniger für gestiegene Preise der Lebensmittel und die Gefahr illegaler Immigration interessieren würden? Wie oft sprachen sie während des Wahlkampfes mit Frauen in Supermärkten, die für ihre Familien einkauften und das monatliche Budget Jahr für Jahr zusammenstreichen mussten, um durchzukommen?
Turnsaal als Flüchtlingsquartier
Wie oft sprachen sie mit Müttern, die ihre Kinder von der Schule abholten, wo der Turnsaal mit Stockbetten blockiert war, um illegale Einwanderer unterzubringen? Trump benutzte diese Themen, gegenüber allen, verzichtete auf einen geschlechtsspezifischen Wahlkampf.
Ein weiteres Problem: Transgender. Ein YouTube Video führte zu wütenden Reaktionen – vor allem von Frauen. Eine Kongress-Abgeordnete konfrontierte eine Richterin, die einen vorbestraften Vergewaltiger, der sich plötzlich als Frau fühlte, in ein Frauengefängnis überstellen ließ. Harris Vizepräsident Tim Walz erließ in Minnesota ein Gesetz, das Behörden das Recht gibt, Eltern ihr Kind wegzunehmen, wenn sie einer operativen Veränderung des Geschlechts nicht zustimmten. Das hat sicherlich viele Mütter begeistert. Im Gegensatz zu Trump wich Harris dem Thema aus.
Ein drittes Problem: Missachtung. Die Schauspielerin Julia Roberts versuchte, Frauen ‚Mut‘ zu machen. Sie seien alleine in der Wahlkabine, der Ehemann könne nicht kontrollieren, wen sie wählen würden. Eine Frau aus Chicago auf CNN: „Wir haben keine Angst vor unseren Männern. Es ist normal in Familien, dass die eine so, der andere anders wählt, es wird offen darüber gesprochen, eigenartig, was diese Stars von uns denken.“
Abtreibung und Frauenrechte
Hätte Harris in den Swing-States die Unterstützung der Frauen bekommen, die 2020 für Biden stimmten, hätte sie die Wahl gewonnen. Harris Vorsprung unter Frauen gegenüber Trump war 8 Prozent, Biden’s Vorsprung war 15 Prozent.
Vielleicht hatten Frauen, ob Musliminnen, Christinnen, jüdische oder schwarze Frauen oder Asiatinnen einfach genug, belehrt zu werden, welche Themen für sie ‚als Frauen’ wichtig wären, und wen sie zu wählen hätten. Vielleicht hatten sie genug, einfach nicht ernst genommen zu werden, dass es anscheinend die ‚wichtigen‘ Themen gäbe – wie Wirtschaft und Flüchtlinge – für Männer, und die ‚unwichtigen‘ – wie Abtreibung und Frauenrechte – für Frauen.
Eine Frau aus Houston dazu auf CNN: „Es geht nicht um Trump, den finde ich lächerlich, aber die Demokraten verstehen uns nicht mehr. Wir wollen die Raten für unser Haus bezahlen können, und dann noch genug Geld übrig haben, um die Familie zu ernähren. Wenn das gesichert ist, kann man mit mir über Trans-Probleme und Abtreibung diskutieren.“