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Kulturschaffende befürchten Einsparungen bei ORF-Kultur

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Spardruck und ESC lasten auf dem ORF-Budget
©APA, THEMENBILD, TOBIAS STEINMAURER
Kulturschaffende sorgen sich um die ORF-Kulturberichterstattung und unterstützen die Initiative "Kein Wegsparen von ORF-Kulturnachrichten und ORF-Kulturprogrammen". In einem Offenen Brief an Generaldirektor Roland Weißmann wird u.a. die Befürchtung geäußert, dass neben dem allgemeinen Spardruck durch Ausrichtung des Song Contests 2026 der Kultur zusätzlich Mittel entzogen würden. Weissmann betonte, der ORF "ist und bleibt der verlässlichste Partner" der Kulturschaffenden.

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"Konkret befürchten wir, dass der ORF dort spart, worin er seine Stärke hat, bei den Kulturredaktionen in Hörfunk und TV und bei den ORF On-Kulturnachrichten sowie bei solchen ORF-Marken wie "Topos", die zu neuen großen kulturellen Stärken des ORF geworden sind", heißt es in dem von Initiator und IG Autorinnen Autoren-Geschäftsführer Gerhard Ruiss verbreiteten Schreiben, das eigenen Angaben zufolge mit Stand Donnerstag von inzwischen 620 Persönlichkeiten und 90 Kunst- und Kultureinrichtungen unterzeichnet wurde. Darunter finden sich etwa Maria Bill, Elfriede Jelinek, Michael Köhlmeier, Cornelius Obonya, Milo Rau, Kurt Schwertsik und Institutionen wie die Alte Schmiede, der Dachverband der österreichischen Filmschaffenden, die Literaturhäuser Graz, Wien und Salzburg oder steirische herbst oder die Wiener Festwochen.

Appelliert wird, die Plattform "Topos" - ihre Einstellung hatte der ORF für Jahresende bereits angekündigt - beizubehalten und den Online-Kulturjournalismus zu stärken, Kulturredaktionen beizubehalten und "keine Mittel aus dem Kunst- und Kulturbereich zur Finanzierung der Austragung des Song Contests heranzuziehen".

In einem der APA übermittelten Statement betonte der ORF-Generaldirektor, dass der ORF "mit seinen vielfältigen Medien- und Off-Air-Angeboten und einem jährlichen Kultur-Programmbudget von rund 120 Millionen Euro der verlässlichste Partner der heimischen Kunst- und Kulturschaffenden ist und bleibt". Weissmann verwies u.a. auf 500 Stunden heimischen Kulturgenuss im ORF-Kultursommer, die Durchführung und Übertragung der "Tage der österreichischen Literatur", die Absicherung des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien (RSO) oder die Zunahme der Hörerzahlen beim "wichtigsten Kultur-Radiosender des DACH-Raumes", Ö1.

"Diese große Bandbreite bleibt trotz Spardrucks, der alle Bereiche des Kulturlebens im ORF und außerhalb betrifft, selbstverständlich in den kommenden Jahren erhalten", erklärte Weissmann. Das Auslaufen des Onlineangebots "Topos" habe keine Auswirkungen auf den weiteren Umfang der ORF-Kulturberichterstattung und "selbstverständlich" würden Kulturnachrichten nach der TV-Ausstrahlung weiterhin auf ORF ON verfügbar sein.

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