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News Masterclass: Zwischen großer Geste und expressiven Farben

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Günther Holler-Schuster (li.) führte durch die Ausstellung.

©Rene Strasser

Am 13. August erhielten die kunstsinnigen Gäste – unter ihnen Überraschungsgast Landeshauptmann a.D. Hermann Schützenhöfer – der exklusiven NEWS Masterclass in der Neuen Galerie in Graz Einblicke in die vermeintlich abstrakten Bildwelten des Ausnahmekünstlers Wolfgang Hollegha († 2023) – und entdeckten dort höchst subjektive Gegenständlichkeit.

„Ich bin kein abstrakter Maler“, sagte Wolfgang Hollegha einst über sich und seine Kunst. Denn seine Malerei entspringt einem Motiv; sie findet ihren Ursprung also in der realen Welt – ein grundlegend gegenständlicher Bezug, der sich bloß in einigen wenigen Arbeiten in rudimentärer Andeutung zu erkennen gibt.

Vorrangig erzählt Holleghas Malerei nämlich ihre eigene Geschichte. Eine Geschichte von höchst subjektiver Wahrnehmung. Schließlich ist es das akribische, beinahe exzessive Beobachten, das Holleghas künstlerische Genese in Gang setzte: er beobachtete so lange, bis das Motiv eine Eigenständigkeit in Form und Farbe entwickelte, die er in grafischen Vorskizzen zu Papier brachte, ehe er sie mit lasurartig aufgetragener Ölfarbe in seine singuläre Bildsprache übersetzte. So entwickelter er ein Narrativ von expressiver Farbigkeit und hohem Abstraktionsgrad, das den Raum seiner Farbfeldmalerei eröffnet.

Ein Steirer von Weltniveau

Diese avantgardistische Eigenständigkeit war es, die ihm bereits 1959 – auf Einladung des bedeutenden Kunstkritikers Clement Greenberg – den Weg nach New York ebnete, wo er sich nach seiner Ankunft auf Augenhöhe mit den dortigen Entwicklungen wiederfand. Die abstrakt-expressionistischen Arbeiten des steirischen Malers wurden in Einzel- sowie Gruppenausstellungen neben Positionen wie Helen Frankenthaler, Moris Louis, Kenneth Noland und Barnett Newman gezeigt.

Doch Hollegha distanziert sich nach kurzer Zeit vom New Yorker Kunstbetrieb – kehrte zurück nach Österreich und kaufte 1962 nördlich von Graz am Rechberg einen Bauernhof. Eine künstlerische Stadtflucht, die ihm die Abgeschiedenheit und natürliche Inspiration bot, die er für sein Schaffen so dringend benötigte. Bis 2019 – im hohen Alter von 90 Jahren – entstanden dort unter körperlichem Einsatz und großen Gesten Holleghas unverkennbare Werke. Im Dezember 2023 verstarb der Ausnahmekünstler im 95. Lebensjahr.

NEWS Masterclass in der Neuen Galerie

In der Neuen Galerie in Graz trifft nun in der Ausstellung „Es gibt allerdings Unaussprechliches. Der Maler Wolfgang Hollegha“ bis 2. November Altes auf Neues, Malerei auf Grafik und Großes auf Kleines. Die von Günther Holler-Schuster kuratierte Werksschau wurde noch zu Lebzeiten gemeinsam mit Wolfgang Hollegha geplant und nun gemeinsam mit der Familie realisiert. Der Kurator führte exklusiv durch die Ausstellung und gewährte Einblicke in das einzigartige Künstlerleben Holleghas.

Überraschungsgast beim News-Event war Landeshauptmann a.D. Hermann Schützenhöfer, der die Fortführung dieser Schau 2026 im renommierten Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden unter der Leitung des Museumsdirektors Dr. Oliver Kornhoff als erste Hollegha-Personale in Deutschland ankündigte.

Nach der Führung ging es für die hochkarätigen Gäste aus Kunst, Kultur und Wirtschaft bei „Prosciutto e Vino“ in die nahegelegene „Goldkost“ – ein multisensorischer Nachmittag.

Zahlreiche kunstaffine Gäste folgten der Einladung von News zur exklusiven Masterclass – unter ihnen Landeshauptmann a.D. Hermann Schützenhöfer, die Künstler:innen Joanna Gleich (Hollegha-Schülerin) mit Gerhard Gleich (enger Freund und ehemaliger Assistent Holleghas), Manfred Hebenstreit, Carola Deutsch, Eva Brutmann, xdie Galerist:innen Gerald und Monika Ziwna, Gerhard Sommer, Karl Zimmermann, Benedikt Steinböck, Reinhardt Diethard, Jakob und Andrea Grabmayr (Nachlass Franz Grabmayr) sowie die Kunstliebhaber:innen Werner Trenker, Sonja Zsolnai-Kasztler, Erwin und Susanne Jonke, Jürgen und Anna Roth, Wolfram und Petra Kramar, Gerhard und Margit Holzapfel, Alexander Kozub, Clemens und Franziska Jaufer, Jürgen Kraupa, Wolfgang Nemetz, Lisbeth Wilding und Christoph Ludwig.

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