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So schützen Sie Ihre Medikamente vor Hitze

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++ ARCHIVBILD ++ Für die Lagerung der Hausapotheke sollte man einen kühlen Ort wählen
©APA, dpa-tmn, Maurizio Gambarini
Kurz bei der Apotheke angehalten, Tabletten abgeholt - und die dann stundenlang im heißen Auto liegen lassen? Im Sommer kann so ein Moment der Unachtsamkeit nach hinten losgehen, denn Hitze kann Medikamenten schaden.

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"Bei Temperaturen über 25 Grad Celsius kann sich die chemische Stabilität von Medikamenten verändern – sie wirken dann möglicherweise nicht mehr wie vorgesehen", erklärt Prof. Irene Hinterseher, Expertin für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin. Schon wenige Stunden direkte Sonneneinstrahlung können dafür ausreichen.

Vier Fragen - und Antworten - zum Thema.

Die gute Nachricht zuerst: "Die meisten Arzneimittel kann man auch an einem heißen Sommertag ohne Bedenken aus der Apotheke nach Hause tragen", sagt der Experte Armin Hoffmann. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte das Medikament am besten unter einem der Vordersitze verstauen. Dort ist es schattig - und somit kühler als in anderen Bereichen des Fahrzeugs.

Und was gilt, wenn man zu Hause angekommen ist und sich dort die Wärme fies staut? Für die Lagerung der Hausapotheke sollte man dann den kühlsten Ort wählen - etwa den Flur, in den kein Sonnenlicht fällt, oder das Schlafzimmer.

Kurzzeitig kann auch das Gemüsefach des Kühlschranks bei 8 Grad ein geeigneter Ort für die Medikamente sein. Irene Hintersehers Tipp: "Um Schäden durch Feuchtigkeit zu vermeiden, sollten sie dort aber in einer separaten Box lagern."

Von Insulin bis Augentropfen: Manche Medikamente müssen bei Temperaturen zwischen zwei und acht Grad Celsius - also im Kühlschrank - gelagert werden. Wer diese Arzneimittel in der Apotheke abholt, sollte gerade an heißen Tagen für den Transport eine Kühltasche oder -box dabeihaben.

Und am besten auch ein kleines Handtuch: Darin kann man die Medikamente einwickeln, damit sie die Kühlelemente nicht direkt berühren - und dann einfrieren. Beim Verräumen in den Kühlschrank sollte man darauf achten, dass die Medikamente keinen Kontakt zur Rückwand haben. Dort kann es den Arzneien nämlich ebenfalls zu frostig werden.

Manchmal schon, oft aber auch nicht. Zäpfchen etwa können bei Hitze schmelzen und verformen sich dadurch. Viele Hitzeschäden sind aber nicht erkennbar: So ändert sich die Dosiergenauigkeit von Asthmasprays, wenn sie in der prallen Sonne gelagert wurden.

Wann immer der Verdacht besteht, dass ein Medikament durch Hitze Schaden genommen haben könnte, gilt: nicht mehr anwenden. Und zwar auch dann nicht, wenn es wieder abgekühlt ist.

Ja, das kann passieren. So können hohe Temperaturen die Wirkung von Blutdrucksenkern verstärken. Dann kann es zu einem zu starken Abfall des Blutdrucks kommen, der sich durch Schwindel oder sogar Ohnmacht zeigt.

Denn der Körper verändert Aufnahme, Verteilung und Abbau von Wirkstoffen. Das gilt vor allem dann, wenn man nicht ausreichend trinkt.

Auch Arzneipflaster können stärker wirken. Denn bei Hitze nimmt die Durchblutung der Haut zu, dadurch kann mehr Wirkstoff ins Blut gelangen.

Sie sind sich unsicher? Auf jeden Fall gilt: nicht auf eigene Faust an der Dosierung schrauben, sondern nur nach Rücksprache mit Arzt oder Ärztin.

ARCHIV - Für die Lagerung der Medikamente sollte man einen Ort wählen, in den wenig Sonnenlicht fällt. (zu dpa: «So schützen Sie Ihre Medikamente vor Hitze») Foto: Maurizio Gambarini/dpa/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

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