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Kinderbilder können inzwischen komplett enttarnt und im Netz missbraucht werden - etwa für Betrug, Erpressung oder sogar, um sie für Missbrauchsdarstellungen zweckzuentfremden. Darauf weist kurz vor Ferienbeginn eine Medienkompetenz-Initiative von klicksafe, Schau hin!, Gutes Aufwachsen mit Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs hin.
Sie wollen zusammen Erziehende dafür sensibilisieren, Kinderaufnahmen nicht leichtfertig zu teilen und auf die Rechte ihrer Kinder zu achten. Denn wer Kinderfotos oder Kindervideos veröffentlicht, müsse wissen, dass dies auch langfristig noch unerwünschte Folgen für das Kind haben kann – denn das Netz vergisst nichts. Wenn Eltern dennoch Fotos posten, sollten sie laut der Medienexperten folgende Punkte bedenken:
Beim Posten von Bildern oder Videos auf Social-Media-Plattformen geben Eltern in der Regel auch das Nutzungsrecht für diese Bilder ab. Plattformen können die Bilder weltweit kostenlos nutzen und teilweise auch an Dritte weitergeben.
Wenn mit Kinderbildern weitere Daten wie Name, Adresse, Schule, Kindergarten oder Verein genannt oder zu sehen sind, können Fremde das Kind aufsuchen oder es mit persönlichen Informationen ansprechen.
Kinderbilder können leicht genutzt werden, um Kinder online zu mobben und bloßzustellen. Fotos oder Videos können auch Jahre später noch eine Grundlage für mögliche Mobbingangriffe bieten.
Bilder von Kindern könnten für sexualisierte Zwecke missbraucht werden. Pädokriminelle suchen aktiv nach solchen Bildern, um sie in einschlägigen Online-Foren zu verbreiten und zu verkaufen.
Auch harmlose Bilder können digital bearbeitet werden. Veränderte Bilder können das Kind lächerlich machen, in unangemessenen Situationen darstellen oder diffamierende Inhalte enthalten.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Zacharie Scheurer/Zacharie Scheurer