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Deshalb ist Unterstützung in jedem Fall wichtig - egal, welche Formen das Mobbing annimmt. Hier sind Kolleginnen und Kollegen gefragt. Gerade, weil Mobbing sich auf die gesamte Teamdynamik und die Zusammenarbeit auswirkt, wie Andreas Saßmannshausen, Arbeitspsychologe und Berater bei der Servicestelle der MobbingLine NRW erklärt. In einem Interview mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gibt er Tipps, wie Kolleginnen und Kollegen reagieren sollten, wenn sie Mobbing im Team beobachten.
Wer Mobbing im Unternehmen oder im Team bemerkt, sollte Betroffenen ein offenes Ohr schenken und Rückhalt geben, sagt Andreas Saßmannshausen. Auch wenn man vielleicht unsicher ist, wie man sich verhalten soll: Wegsehen ist nie eine gute Lösung. Viel hilfreicher ist es, wenn Kolleginnen und Kollegen Mobbing-Handlungen bezeugen können.
Für von Mobbing betroffene Personen ist es ratsam, die Vorfälle in einer Art Tagebuch zu dokumentieren. Das hilft als Beweis in Gesprächen mit Vorgesetzten, Betriebs- oder Personalräten oder der Personalabteilung. Auch hier können Kolleginnen und Kollegen ihre Unterstützung anbieten, indem sie als Zeuginnen oder Zeugen ebenfalls an diesen Gesprächen teilnehmen.
Besonders herausfordernd ist die Situation, wenn auch die Führungskraft in einen Mobbingfall involviert ist oder die Schikanen duldet. Kolleginnen und Kollegen tun sich dann oft schwer, offen Unterstützung anzubieten. "Unter der Hand" angebotene Hilfe sei in solchen Fällen aber nicht ratsam, so Saßmannshausen. Besser: Unterstützung von Betriebsräten, Personalräten und Führungskräften einfordern.
DRESDEN - DEUTSCHLAND: ++ ARCHIVBILD ++ (ARCHIVBILD VOM 1.10.2019) - FOTO: APA/APA/dpa/gms/Sebastian Kahnerts/Sebastian Kahnert