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Mariazeller Seilbahnunternehmen beantragt Insolvenzverfahren

Aktualisiert
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Soll laut Kreditschützern von Investorengruppe fortgeführt werden
©APA, HELMUT FOHRINGER
Die Mariazeller Schwebebahnen Gesellschaft m.b.H. - welche die Seilbahn auf die Bürgeralpe betreibt - hat am Donnerstag ein Konkursverfahren beim obersteirischen Landesgericht Leoben beantragt. Dies teilten die Kreditschützer AKV, Creditreform und KSV mit. Ursachen sind u. a. laut Firma massive Kostensteigerungen, Corona-Folgen und Verluste aus 2019 mit dem Bau einer neuen Einseilumlaufbahn. Das Unternehmen soll mit einer Investorengruppe fortgeführt werden.

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Das 1987 gegründete Unternehmen betreibt eine ganzjährige Seilbahnanlage auf der Bürgeralpe (1.270 Meter Seehöhe) in Mariazell. Außerdem werden verschiedenste Freizeitmöglichkeiten ("Erlebnispark") angeboten, inklusive Gastronomie. Die erste Seilbahn auf die Bürgeralpe oberhalb des obersteirischen Wallfahrtsortes im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag war 1928 errichtet worden.

Ursache Pandemie und Kostensteigerungen

Es bestehen Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 6,35 Mio. Euro und Aktiva in der Höhe von 11,84 Mio. Euro, wobei das Anlagevermögen laut Kreditschützern ausschließlich nach Going-Concern-Grundsätzen bewertet wurde. Wenngleich keine rechnerische Überschuldung vorliegt, ist durch das Scheitern vorangegangener Sanierungsbemühungen die Gesellschaft nicht in der Lage, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen, weshalb Zahlungsunfähigkeit im Sinne der Bestimmungen der Insolvenzordnung vorliegt. Die Gesellschafter setzen sich aus überwiegend lokalen Firmen und Personen zusammen.

Dem Eigenantrag zufolge sind die Verluste aus den Coronapandemiefolgen sowie aus dem Jahr 2019 die Ursache - in diesem Jahr war die neue Einseilumlaufbahn "Bürgeralpe Express" gebaut worden. Hinzu kamen massive Kostensteigerungen infolge der Ukrainekrise, insbesondere im Bereich Energie und Personal sowie die wetterbedingten Ausfälle im Winterbetrieb durch die Auswirkungen des Klimawandels. Dies alles hätte eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung - trotz einer sehr guten Sommersaison 2024 und einer zufriedenstellenden Wintersaison (rund 46.000 BesucherInnen) verhindert. Außergerichtliche Sanierungsbemühungen sollen gescheitert sein.

Der Betrieb soll dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) zufolge auch in der Insolvenz fortgeführt werden. Laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV) gibt es 25 Gläubiger und derzeit einen Dienstnehmer. Dem Unternehmen zufolge soll es eine Investorengruppe geben, welche beabsichtigt, die Seilbahn weiter zu betreiben und die wesentlichen Bestandteile des Unternehmens zu übernehmen.

MARIAZELL - ÖSTERREICH: FOTO: APA/HELMUT FOHRINGER

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