Trauer-Rosenkäfer:
Retten oder vernichten?

Anblicke wie jener der schwarz gepanzerten, weiß gepunkteten Käfer, die sich um die Pollen einer Heckenrosenblüte scharen, ist im ersten Moment für so manchen Gärtner ein Schock. Doch keine Panik.

von Tiere - Trauer-Rosenkäfer:
Retten oder vernichten? © Bild: News/Ian Ehm

Diese Geschöpfe sind Exemplare der immer rarer werdenden Gattung der Trauer-Rosenkäfer. Sie ernähren sich von den Pollen der Blüten und richten keinen Schaden an. Im Gegenteil. Die Vertreter der Oxythyrea funesta sind ein Anzeichen dafür, dass zumindest in ihrem engsten Umkreis das ökologische Gleichgewicht noch im Lot ist. Wenn Sie diese Käfer in Ihrem Garten haben, schätzen Sie sich glücklich. Sie zeigen an, dass Sie einen echten Naturgarten haben. Rücken Sie nicht mit Giftmitteln gegen diese Gartenbewohner an, denn diese Käfer sind nur eine von einer Million Arten, denen in den nächsten Jahrzehnten das Aussterben droht.

Anders verhält es sich mit Blattläusen. Die schaden den edlen Rosenpflanzen sehr wohl. "Die chemische Keule aber muss nicht sein", erklärt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. Als probates Mittel führt er Zwiebel-oder Knoblauchtee und Brennnesseljauche an. Diese erzeugt man, indem man Brennnesselpflanzen zwei bis drei Wochen im Wasser gären lässt und die Pflanzen damit besprüht. Wirkliche Naturgärten aber seien weniger anfällig für sogenannte Schädlinge. Denn diese werden von ihren natürlichen Feinden ohnehin dezimiert. Effizienten Schutz gegen Blattläuse bieten Marienkäfer. Vorausgesetzt, sie haben den geeigneten Lebensraum.

Wenn nicht, schaffen Sie ihn. Am besten mit abgestorbenen Zweigen und Baumstämmen. Die Natur wird es Ihnen danken.

Was meinen Sie? Haben Sie eine Frage an unsere Experten? Schreiben Sie mir bitte: zobl.susanne@news.at