Thomas Schäfer-Elmayer: "Erfolge haben mich zu euphorisch gestimmt"

Thomas Schäfer-Elmayer beantwortet den News.at-Fragebogen, der Einblick in das Leben der EntscheidungsträgerInnen und Persönlichkeiten des Landes geben soll.

von 10 Fragen an ... - Thomas Schäfer-Elmayer: "Erfolge haben mich zu euphorisch gestimmt" © Bild: imago images / SKATA

Was hat Sie zu dem gemacht, der/die Sie heute sind? Individuelle Erfahrungen, einschneidende Erlebnisse, prägende Menschen haben Einfluss auf unser Leben. Die Antwort dürfte demnach vielschichtig ausfallen. News.at hat EntscheidungsträgerInnen und Persönlichkeiten des Landes gebeten, dieser Frage nachzugehen.

Thomas Schäfer-Elmayer wuchs in Vorarlberg auf und war nach seinem Wirtschaftsstudium in Wien und an der Hochschule St. Gallen für internationale Unternehmen tätig. 1987 übernahm er dem Wunsch seines Großvaters Willy Elmayer-Vestenbrugg entsprechend die Leitung der Tanzschule Elmayer in Wien. Er gilt als Experte für Etikette, speziell der Business-Etikette und ist dahingehend auch als Management-Trainer tätig. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

© imago/SKATA Thomas Schäfer-Elmayer mit seiner Frau

1. Dieses Buch hat mich inspiriert …
Vom Sattel zum Tanzparkett von Willy Elmayer K&S Verlag 1966.
Dieses Buch kann ich allen ans Herz legen, die ihr eigenes Unternehmen gründen wollen. Hier finden sie die Geschichte eines der erfolgreichsten Start-Ups in Österreich. In diesem Buch schildert mein Großvater die für ihn bedeutendsten Begebenheiten von seiner Schulzeit Ende des 19. Jahrhunderts bis zu seinem Ableben 1966 und seinen einfallsreichen, entschlossenen und erfolgreichen - oft auch aufopfernden - Einsatz in sehr stürmischen Zeiten. Mich inspiriert immer wieder insbesondere seine beeindruckende Fähigkeit, zeitlos wertvolle Traditionen zu erkennen, lebendig und zeitgemäß zu erhalten. Unternehmerische Chancen mutig zu ergreifen führte ebenso zu seinem Erfolg wie Fleiß, Kompetenz, Führungsqualität und Ausstrahlung.

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2. Diese Reise hat mich geprägt ...
Zahlreiche Dienstreisen in unterschiedliche Zeitzonen zerstörten jedes Jahr immer wieder meinen Schlafrhythmus. Zu Hilfe kam mir mein "Schlafmanagement". Ich komme mit wenig nächtlichem Schlaf aus und kann mit autogenem Training rasch wieder Energie gewinnen.

3. Das hat mir mein Elternhaus mitgegeben ...
Viel Kraft dank einem intakten, vorbildlichen Familienleben in einer gesunden Umgebung, Geborgenheit, Sport, ausgezeichnete Erziehung, Allgemeinwissen, akademische Ausbildung - eine wertvolle Basis für meine abwechslungsreiche berufliche Laufbahn ob in internationalen Industriekonzernen oder im eigenen Dienstleistungs- und Seminarbetrieb.

4. Diese Person hat mich inspiriert/inspiriert mich ...
Nelson Mandela, der nach jahrzehntelanger Haft der Präsident von Südafrika wurde und nicht Vergeltung sondern Versöhnung unter den Volksgruppen bewirkt hat. Sein Credo lautet sinngemäß: "Jemanden zu hassen ist wie selbst Gift zu trinken und zu erwarten, dass der andere stirbt."

5. Die größte Leidenschaft meines Lebens ist ...
Bewegung in der Natur: Schwimmen, Radfahren, Wandern, Schifahren

6. Die meiste Zeit verbringe ich mit ...
Arbeit in verschiedenen Bereichen, z. B. als Vortragender/Trainer bzw. bei der Vorbereitung von Seminaren und Vorträgen, Autor von Publikationen, kaufmännischen Geschäftsführungsaufgaben, Pflege der einzigartigen Wiener Ballkultur.

7. Diese Entscheidung hat die Weichen für meine berufliche Zukunft gestellt …
Mein Wirtschaftsstudium an der HSG (Universität St. Gallen)

Geld ist für mich ... Beruhigend - aber wer mit seinem Geld angibt, nervt mich.

Zeit ist für mich ... eine Kostbarkeit

Macht bedeutet für mich ... Verantwortung und Versuchung … leider besteht die Gefahr, dass "Macht korrumpiert"

8. Aus diesem Fehler habe ich am meisten gelernt …
Erfolge haben mich manchmal zu euphorisch gestimmt; gelernt habe ich, dass Misserfolge zu den normalen Dingen gehören: die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Und wie Eugen Roth dichtet: "Ein Mensch blickt in die Zeit zurück und sieht sein Unglück war ein Glück".

9. Daran habe ich gemerkt, dass ich meinen Platz in der Berufswelt gefunden habe …
Abteilungsleiter und internationaler Angestellter mit 24 in einer Überseeniederlassung eines Schweizer Chemiekonzerns.

10. Jungen Menschen, die Unternehmerin werden möchten, gebe ich diese 3 Tipps mit …
1. Verschaffe Dir ein realistisches Bild der Marktlage und analysiere die Konkurrenzpositionen, Marktanteile, Kräfteverhältnisse, Stärken und Schwächen der Wettbewerber, Preise, Kosten, Marktvolumen, Marktpotential etc.
2. Setze Dir erreichbare Ziele; erstelle eine entsprechende Planung inklusive Finanzplan und Amortisationsrechnung; bewerte die besonderen Chancen des Alleinstellungsmerkmals Deines Konzepts. Es gibt nichts, dass so gut ist, dass es nicht noch besser gemacht werden kann.
3. Glaub an Dich und lass Dich nicht entmutigen.