Prinz Harry überrascht mit öffentlichem Auftritt

Vor seiner Teilnahme an der Einweihung einer Statue seiner verstorbenen Mutter Diana hat sich Prinz Harry in Großbritannien überraschend in der Öffentlichkeit gezeigt.

von

Der 36-Jährige nahm am Mittwoch an einer Wohltätigkeitsveranstaltung für kranke Kinder teil. Harry war vergangene Woche aus seiner neuen Heimat Kalifornien ins Vereinigte Königreich gereist, um an der heutigen Einweihungszeremonie teilzunehmen.

Zum Andenken an ihre vor 24 Jahren verstorbene Mutter haben Harry und William eine Statue fertigen lassen. Diese wurde heute enthüllt. Die britischen Prinzen standen Seite an Seite und zogen ein Tuch von der Statue herunter, wie auf Fernsehbildern zu sehen ist. Das Denkmal steht in dem neu gestalteten Sunken Garden (Versunkener Garten) auf dem Gelände des Kensington-Palasts, der als einer der Lieblingsorte der Prinzessin von Wales galt.

Diana wäre am Donnerstag 60 Jahre alt geworden. Sie kam 1997 bei einem Autounfall auf der Flucht vor Paparazzi in Paris ums Leben. "Jeden Tag wünschen wir uns, dass sie noch bei uns wäre, und unsere Hoffnung ist, dass diese Statue für immer als Symbol ihres Lebens und ihres Erbes angesehen wird", erklärten Harry und William in einem gemeinsamen Statement.

»Jeden Tag wünschen wir uns, dass sie noch bei uns wäre«

Man erinnere sich an ihre Liebe, ihre Stärke und ihren Charakter - "Qualitäten, die sie zu einer Kraft für das Gute in der Welt" gemacht hätten. Die Söhne hatten das Denkmal - entworfen vom Bildhauer Ian Rank-Broadley - im Jahr 2017 selbst in Auftrag gegeben.

Einweihung "sehr persönliches" Ereignis

Vertreter des Palasts betonen, dass es sich bei der Einweihungszeremonie um ein "sehr persönliches" Ereignis der Königsfamilie handle. Prinz Charles nahm nicht teil, um keine "alten Wunden" aufzureißen, wie die "Sunday Times" unter Berufung auf sein Umfeld berichtete. Die Enthüllung der Statue des Künstlers Ian Rank-Broadley fand ohnehin nur in kleinem Kreis statt. Zu den rund 30 Gästen zählten auch Mitglieder der Familie Spencer, aus der Diana stammte.

Mit besonderer Spannung wurde im Vorfeld erwartet, wie die Brüder Harry und William sich bei dem Ereignis verhalten. Ihr früher sehr enges Verhältnis hatte sich in letzter Zeit deutlich abgekühlt.

Lesen Sie auch: Harry und Meghan erklären finalen Rückzug

Prinz Harry und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, hatten sich Anfang vergangenen Jahres überraschend aus der ersten Reihe des britischen Königshauses zurückgezogen, um ein unabhängiges Leben zu führen. Sie leben mit ihren beiden Kindern Archie und Lilibet Diana in Kalifornien. Im März hatte das Paar in einem Interview mit Talkshow-Ikone Oprah Winfrey unter anderem Rassismusvorwürfe gegen das britische Königshaus gerichtet. William hatte daraufhin am Rande einer offiziellen Veranstaltung gesagt, die britische Königsfamilie sei "keineswegs rassistisch". Bereits 2019 hatte Harry in einem Interview geschildert, dass er und William sich auseinanderentwickelt hätten.

Eis zwischen Brüdern noch nicht gebrochen

Seit dem Winfrey-Interview haben sich William und Harry einzig bei der Beerdigung ihres Großvaters Prinz Philip wiedergesehen, der Anfang April mit 99 Jahren gestorben war. Dabei war nur ein kurzer, offenbar freundlicher Wortwechsel zwischen den beiden Brüdern nach der Messe zu sehen. Beim Empfang anlässlich der Beerdigung auf Schloss Windsor habe William aber nicht das Wort an Harry gerichtet, schreibt der Royals-Experte Robert Lacey in seinem Buch "Battle of Brothers" (Kampf der Brüder), das demnächst erscheinen soll. William habe befürchtet, dass Äußerungen von ihm sofort von Herzogin Meghan über Winfrey oder Meghans und Harrys Social-Media-Kanäle veröffentlicht würden.

Passend dazu: Prinz William traut Harry und Meghan nicht

Die Boulevardzeitung "Daily Mail" berichtete unter Berufung auf eine Quelle bei den Royals, dass Harry nach seiner Ankunft in Großbritannien mit William immerhin schon über den Sieg der englischen Nationalmannschaft gegen Deutschland bei der Fußball-EM gesprochen habe. Harrys Biograf Omid Scobie hatte kürzlich die Einschätzung geäußert, die Enthüllung von Dianas Statue könne für William und Harry "der Eisbrecher sein, der nötig ist". Die beiden Brüder hätten "eine Menge zu bereden".