Wahlkampf
in Simmering

Statt über Spitzenkandidaten der Parteien wurde über den Wirtschaftsstandort und Auftragsvergaben gesprochen – und dabei ebenso für die Partei geworben.

von Nationalratswahl - Wahlkampf
in Simmering © Bild: Manfred Sebek

In den letzten Wochen vor den Nationalratswahlen laufen sich die Mitglieder aller Parteien die Füße wund. Sollte es zu einem knappen Ergebnis kommen, zählt nämlich jede einzelne Stimme.

Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband (SWV) Simmering - eine Teilorganisation der SPÖ - wählte indes einen anderen Weg, um die Wähler auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Statt über Spitzenkandidaten diskutierten sie lieber über den Wirtschaftsstandort und luden Mitstreiter, Freunde und Unternehmer des Bezirkes zum abendlichen Simmeringer Wirtschaftsgespräch.

Fiaker-Baron Wolfgang Fasching und Kommunikationsexpertin Ortrun Gauper baten dazu außerdem den Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, den SPÖ-Nationalratsabgeordneten Harald Troch und SWV-Wien-Vize-Chef Marcus Arige aufs Podium. Moderiert wurde die Veranstaltung von Wirtschaftsjournalistin Isabell Widek.

Ausbau des Verkehrs

Rund 50 Gäste wie der Immo-Unternehmer Willy Rader, Hundeexperting Conny Sporrer und die österreichische SWV-Vize-Präsidentin Katharina Pokorny folgten dieser Einladung und erfuhren dabei Wissenwertes: So will Stadtrat Ludwig nicht „bloße Schlafstätten“ in den Bezirken, sondern auch die Gewerbeflächen Simmerings nutzen, um weitere Unternehmen anzusiedeln. Ein Ausbau der Verkehrsanbindungen könnte diesen Plan ebenso möglich machen wie eine verstärkte Zusammenarbeit der Stadt Wien mit regionalen Unternehmen. Diese habe schon in der Vergangenheit an die neun Millionen Euro durch Auftragsvergaben in die Kassen der Simmeringer Wirtschaft gespült, rechnet Ludwig vor.

Wertschöpfung

Auch Nationalrat Harald Troch nahm diese Anregungen auf, mahnte die Regierenden aber auch, nicht zu früh aufzugeben. Eine verpflichtende Wertschöpfungsklausel könnte etwa bei öffentlichen Aufträgen noch mehr heimischen Unternehmen unterstützen. Auch solle man bei der Auftragserteilung stärker auf das Insiderwissen der Unternehmer vor Ort setzen.

Ortrun Gauper, auch stellvertretende Vorsitzende der SWV Frauen, rief Unternehmerinnen ebenfalls auf, verstärkt zusammen zu arbeiten und forderte zudem flächendeckende Kollektivverträge, die einen fairen Wettbewerb gewährleisten.

Die Gastronominnen Martina Haslinger, Alexandra Psichos und die Textilunternehmerin Tanja Marta-Cellnig folgten der lebhaften Diskussion ebenso wie die Wiener Fiaker-Unternehmer Ingrid Hewera, Ursula Cytracek und Frank Wulf.

Ebenfalls danach beim Heurigenbuffet des Gastgebers Harald Körschner (Harrys Augustin) gesichtet: die SPÖ-Gemeinderäte Birgit Jischa und Ernst Holzmann , S-Immo-Vorstandsassistentin Andrea Huber , Installateurmeister Rene Svoboda , die Unternehmensberater Adolf Andel und Cornelia Krajasits , Wiener Polizei-Gewerkschafterin Isabella Willrader , der Vize-Bezirksvorsteher von Simmering, Peter Kriz sowie Friseurmeisterin Gülten Karagöz.

(Im oberen Bild von links nach rechts: Moderatorin Isabell Widek, Kommunikationsexpertin Ortrun Gauper, Fiaker-Baron Wolfgang Fasching, Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, SPÖ- Nationalratsabgeordneter Harald Troch, Unternehmer Marcus Arige)