Maracuja: kalorien- und fettarme süß-saure Frucht

von Maracuja: kalorien- und fettarme süß-saure Frucht © Bild: Elke Mayr

Inhaltsverzeichnis

Unter welchem Namen kennt man die Maracuja?

Die Maracuja ist auch unter dem Namen Passionsfrucht bekannt. Oft werden die beiden Namen – fälschlicherweise - synonym benutzt. Beide gehören zur Gattung der Passionsblumen. Maracujas stammen von der Art Forma flavicarpa ab, während Passionsfrüchte zur Art Forma edulis zugehörig sind. Manchmal wird die Maracuja gelbe Passionsfrucht genannt, was wiederum korrekt ist.

Merkmale

Wenn man Bescheid weiß, ist es gar nicht so schwer, die beiden Früchte voneinander zu unterscheiden: Maracujas sind faustgroß und haben eine grün-gelbe Schale. Passionsfrüchte sind nur halb so groß und außen rot bis violett. Das weiße bis hellgelbe Fruchtfleisch der Maracuja umhüllt bis zu 200 dunkle Kerne im Inneren der Frucht und schmeckt in erster Linie fruchtig-sauer.

Gattung

Rein wissenschaftlich gesehen ist die Maracuja eine Beere. Ihre harte Schale ist jedoch nicht essbar. Aus den Kernen im Inneren können neue Pflanzen hervorgehen. Das aromatische Fruchtfleisch ist botanisch gesehen der sogenannte Samenmantel. In der Natur lockt er Tiere an, die die Samen fressen und in weiterer Folge für deren Verbreitung sorgen.

Wie schmeckt Maracuja?

Maracujas enthalten viel Säure und sind deshalb für die Saftherstellung beliebt. In Kombination mit süßeren Früchten machen sie die Säfte aromatisch und geschmacklich spannend. Besonders gut harmonieren Maracujas mit der süßen Mango. Außerdem haben die Früchte das intensive Aroma, das auch für die Passionsfrucht typisch ist, sich mit Worten aber nur schwer beschreiben lässt.

Verschiedene Sorten

In Europa sind von den rund 200 Arten der Passionsblume lediglich die Passionsfrucht und die Maracuja bekannt – wenn überhaupt. Es gibt auch Kreuzungen beider Arten. In Südamerika findet man hingegen viele weitere verwandte Früchte auf dem Markt. Sie variieren in Größe und Schalenfarbe. Außerdem gibt es beim Geschmack verschiedene Abstufungen zwischen süß und sauer. Allen gemein ist das typisch fruchtige Aroma der Maracuja, das sie in unseren Breiten so beliebt gemacht hat.

Maracuja-Anbauregionen

Man geht davon aus, dass Maracujas aus dem Amazonasgebiet stammen. Heute werden sie nicht nur in Brasilien, sondern weltweit in den Tropen und Subtropen angebaut, zum Beispiel auch in Afrika, Neuseeland, Australien, Hawaii oder Kalifornien. Maracujasträucher sind mehrjährige Kletterpflanzen und bilden dünne, bis zu 15 Meter lange Triebe aus, an denen erst wunderschöne Blüten und später die Maracujas erscheinen.

Anbau im eigenen Garten

Obwohl es der die Hitze der Tropen gewöhnten Maracuja in Österreich tendenziell etwas zu kalt ist, kann man sie auch hierzulande anbauen. Wichtig ist, dass die Pflanzen eine standsichere Rankhilfe haben und den Winter in einem hellen Gewächshaus verbringen können. In besonders warmen Regionen können sie auch gut geschützt an der Hauswand oder einem anderen windstillen Ort im Freien überwintern.

Im Sommer bleiben die Pflanzen entweder im Gewächshaus oder genießen draußen die Sonne. Die Haltung im Kübel ist meist kein Problem. Maracujas benötigen jedoch viel Wasser und dürfen nie ganz austrocknen. Außerdem können sie sich nicht selbst bestäuben. Gärtner:innen benötigen deshalb immer mindestens zwei Pflanzen. Anderenfalls gibt es keine Ernte.

Lust auf exotische Eigenzucht im Garten oder Hochbeet? Hier ein paar Anregungen:

Wann hat die Maracuja Saison?

Maracujas haben in Österreich im Frühsommer und Sommer Saison. Durch Import aus den Tropen sind sie aber in der Regel das ganze Jahr über im Supermarkt erhältlich. Dort werden die meisten Früchte zwischen Oktober und Februar reif. Dann sind sie oft deutlich günstiger zu haben als im Frühjahr oder Herbst. Je reifer die Früchte werden, desto stärker verschrumpelt die feste äußere Schale. Eine Maracuja mit glatter Schale ist also noch etwas unreif und saurer als eine Frucht mit leicht verschrumpelter Haut.

Welche Teile sind essbar?

Am einfachsten lässt sich die Maracuja in der Küche verwenden, indem man sie aufschneidet und die an der Schale haftenden Kerne mitsamt Fruchtfleisch mit einem Löffel entfernt. Die Kerne sind zwar hart, lassen sich aber gut kauen und enthalten genauso wie das sie umgebende Fruchtfleisch wertvolle Vitalstoffe. Um nur den Saft zu gewinnen, streicht man die Maracujakerne durch ein feines Sieb.

Inhaltsstoffe & Vitamine

Maracujas sind kalorien- und fettarm und enthalten viele Vitamine sowie Mineralstoffe. Damit sind sie ein idealer gesunder Snack. Die Kerne regen als Ballaststoffe die Verdauung an und können Beschwerden in diesem Bereich vorbeugen. Mit 20 Milligramm Vitamin C decken 100 Gramm Maracuja ein Fünftel des Tagesbedarfs. Ähnlich verhält es sich mit dem enthaltenen Vitamin A und einigen B-Vitaminen. Außerdem enthält die Maracuja Betacarotine als Farbstoffe. Im menschlichen Körper wirken sie als Vorstufe für Vitamin A und als zellschützende Antioxidantien.

Darüber hinaus finden sich in Maracujas Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Calcium. Sie sind für den Knochenstoffwechsel und die Muskelfunktion wichtig und beugen zum Beispiel Muskelkrämpfen vor. In den Kernen der Maracuja befinden sich wertvolle ungesättigte Fettsäuren. Deswegen kommen die Früchte auch bei der Herstellung von natürlichen Kosmetika zum Einsatz. Maracujaöl findet zum Beispiel bei der Produktion von Sonnenschutz und Massageölen ebenso wie von Duschgels und Pflegecremes Verwendung.

Zubereitung

Als kleinen Snack zwischendurch schneidet man die Maracuja in der Mitte auf und löffelt die Kerne inklusive Fruchtfleisch wie bei einer Kiwi heraus. In der Küche kommt entweder nur der Saft der Maracuja oder der gesamte Inhalt mit Fruchtfleisch und Kernen zum Einsatz. Letztere eignen sich hervorragend als Dekoration auf allen Arten von Desserts. Außerdem passen sie super ins Müsli oder bereichern einen Smoothie. Der Saft kommt zudem bei der Zubereitung von Süßspeisen sowie beim Backen zum Einsatz. Weil sie so schön sauer ist, passt die Maracuja auch ideal als Essigersatz ins Salatdressing.

Lagerung

Unreife Maracujas reifen bei Zimmertemperatur nach. Bereits vollständig ausgereifte Früchte sind im Kühlschrank länger haltbar. Sie trocknen dort nicht so schnell aus. Theoretisch lassen sich Maracujasaft und das Fruchtfleisch inklusive Kerne auch einfrieren. Sie werden beim Auftauen aber matschig und verlieren damit optisch an Attraktivität.

Rezeptideen