Manuel Rubey, ein Künstler mit vielen Gesichtern

Manuel Rubey brillierte als Falco und in vielen weiteren Filmen und TV-Serien. Er war Sänger der Band Mondscheiner und brachte zwei Bücher heraus. Dank seiner vielseitigen Begabungen ist der Wiener heute einer der erfolgreichsten österreichischen Allround-Künstler.

von Manuel Rubey © Bild: IMAGO/Manfred Siebinger

Steckbrief Manuel Rubey

  • Name: Manuel Rubey
  • Geboren am: 26. März 1979 in Wien
  • Wohnort: Wien und Kamptal im Waldviertel
  • Ausbildung: Schauspielschule Krauss in Wien
  • Beruf: Schauspieler, Kabarettist und Sänger
  • Familienstand: verheiratet mit Stefanie Scholz
  • Kinder: 2 Töchter (Ronja und Luise)

Manuel Rubey sieht sich selbst als "Schauspieler, der die Komödie liebt", wie er einmal zur NÖN sagte. Als jemand, der gute Pointen und Geschichten schätzt. Und als "Showboy" in der Königsklasse "Komödie". Davon überzeugte er sein Publikum vor allem bei der Verfilmung des außergewöhnlichen Musikerlebens von Falco.

Manuel Rubeys Jugend

"Mutter Medizinerin, Vater Künstler und Hausmann, beide tiefkatholisch", so bringt Manuel Rubey gegenüber dem "Standard" sein kindliches Umfeld zwischen Hirselaibchen und Waldorfschule auf den Punkt.

Manuel Rubey
© imago/SKATA Manuel Rubey in jüngeren Jahren

Als Heranwachsender besuchte er in Wien zwölf Jahre lang die Waldorfschule in Mauer. Seine Eltern, der Vater ist Bildhauer und Maler, lebten bewusst nonkonformistisch. Fernsehen war verpönt, man kochte gesund. Schnitzel statt Hirselaibchen gab es nur am sonntäglichen Mittagstisch der burgenländischen Oma in Sauerbrunn. "So richtig rebelliert gegen das Elternhaus habe ich nicht - weil es war ja eigentlich eh alles okay", sagt Rubey im Magazin "Tipi".

Später entwickelte sich die Lust auf Bücher und - trotz der Angst, sich vor anderen zu präsentieren - die Freude am öffentlichen Reden. Mit 15 schrieb sich Rubey schließlich für einen österreichweiten Redewettbewerb in Wien ein und errang - sehr zum Erstaunen seiner Deutschlehrerin - den ersten Platz.

Der Wunsch, Kabarettist zu werden, reifte ebenso bereits im Teenageralter: Sein Theaterprofessor an der Waldorfschule weckte in ihm die Liebe zur Bühne. Doch erst einmal stand für Rubey nach der Matura ein Studium der Politikwissenschaft und Philosophie an der Tagesordnung - eine Verlegenheitslösung, nachdem er am Max-Reinhardt-Seminar abgelehnt worden war. Nach vier Semestern wechselte er schließlich an die Schauspielschule Krauss, es folgte der Zivildienst auf einer psychiatrischen Station. Während dieser Zeit beschäftigte sich der junge Rubey mit den Art-Brut-Künstlern aus Gugging.

Manuel Rubey
© News/Ricardo Herrgott Manuel Rubey bei einem News-Fototermin im Jahr 2019

Der Schauspieler Manuel Rubey

Manuel Rubeys erste Gehversuche als Schauspieler führten ihn an das Landestheater Linz, nur zwei Jahre später folgte der Start in die Film- und TV-Karriere. Sein erstes Engagement bescherte ihm 2007 eine Rolle in der Serie "SOKO Kitzbühel". Der Durchbruch kam kurze Zeit später, als Rubey 2008 in eine Rolle schlüpfte, die ihm offenbar auf den Leib geschneidert war: die Darstellung des Sängers in "Falco - Verdammt, wir leben noch!". Seine exzellente Falco-Interpretation brachte ihm den ersehnten Erfolg als Schauspieler - aber auch Angebote, mit Werbeengagements schnelles Geld zu machen. Doch Rubey blieb standhaft und sich selbst als seriöser Schauspieler treu: "Ich habe damals wahnsinnig viel Geld in den Wind geschlagen, weil ich sehr viele Angebote, von Werbung bis hin zur Firmenfeier-Mitternachtseinlage, abgelehnt habe", sagt Rubey im Gespräch mit "Die Burgenländerin".

In Erinnerung ist vielen Österreicher:innen auch seine Rolle des René Sackbauer, dem Filmsohn von Karl Merkatz in "Echte Wiener – Die Sackbauer-Saga". Seit diesem Meilenstein war und ist Rubey in zahlreichen Filmen und TV-Serien zu sehen. So spielte er etwa 2022 die Hauptrolle im neuen Falco-Film "Jeanny - Das 5. Mädchen" und wirkte an der ARD-Familienserie "Die Glücksspieler" mit. Auch "schwierige" Rollen folgten. So war die Hauptrolle in "Gruber geht" im Jahr 2015 für Rubey, der sich selbst als "totalen Hypochonder" bezeichnet, eine besondere Herausforderung.

Mittlerweile kann Rubey auf eine beachtliche Filmographie mit rund 50 Filmen und mehreren Serien verweisen, an denen er entweder als Schauspieler oder als Drehbuchautor mitgewirkt hat.

Manuel Rubeys Karriere als Musiker

Aber auch die Musik spielte immer eine wichtige Rolle in Manuel Rubeys Leben. In einer Band war und ist er bereits seit seinem 14. Lebensjahr. Von 2002 bis 2010 brillierte er als Frontman seiner Rockband Mondscheiner und landete 2006 einen Hit in den Charts. 2014 folgte die Band "Familie Lässig", die er gemeinsam mit fünf Künstlerkolleg:innen - ursprünglich als Benefiz-Projekt - gründete und die 2022 ihr zweites Album herausbrachte. Das Singen hat heute zwar keinen großen Stellenwert mehr in Rubeys Leben, die Musik ist aber immer noch ein Teil davon: "Eigentlich bin ich ja Schauspieler. Aber die Musik wird nie weg sein", sagt er im Interview mit "Mein Bezirk".

Manuel Rubey mit seiner Band Mondscheiner
© imago/SKATA 2007: Manuel Rubey mit seinen Mondscheiner-Kollegen

Fiktion und Realität beim Kabarett

Als Kabarettist ist Manuel Rubey seit 2011 erfolgreich. Nachdem er mehrere Jahre lang mit Größen wie Thomas Stipsits auf der Bühne gestanden hatte, startete er 2021 mit dem Kabarettprogramm "Goldfisch" seine eigene Solokarriere. Die Ideen für seine Programme holt er sich aus der Beobachtung seiner Mitmenschen und mischt auch gerne mal Autobiografisches dazu. "Ich habe eine diebische Freude daran, offenzulassen, was wirklich stimmt und was nicht. Aber bei meinem Soloprogramm arbeite ich wirklich mit meinem bisherigen Leben und meinen Kindern", verrät er gegenüber Hedi Grager. Die Bühnenfigur, die daraus entstand, ist die eines Mannes, der ein wenig überfordert ist von der Vaterrolle, vom Beziehungsleben, von der Welt im Allgemeinen.

Corona als Triebfeder für zwei Buchveröffentlichungen

Der unfreiwillige Rückzug von der Bühne während der Corona-Pandemie brachte Manuel Rubey zum Schreiben. Sein erstes Buch "Einmal noch schlafen, dann ist morgen" * (2020) ist ein Mix aus philosophischen und persönlichen Einblicken in seine Welt. "Ich notiere und archiviere gerne, schreibe viel mit der Hand und arbeite meist sonntags Abends meine Woche ab. Ich bin nämlich vergesslich und so gehen wichtige Inhalte nicht verloren", so Rubey im Interview mit der NÖN. Einen autobiografisch angehauchten Ratgeber, der den Umgang mit Sorgen und Selbstzweifeln thematisiert, veröffentliche Rubey im Jahr 2022 unter dem Titel "Der will nur spielen". *

Manuel Rubey privat

Manuel Rubey ist seit 2019 mit Stefanie Nolz, einer Architektin, verheiratet. Die beiden kennen sich bereits aus Zeiten der Band Mondscheiner und haben inzwischen zwei Töchter. Die Familie ist in Wien zu Hause und bewohnt auch ein Refugium im Waldviertel.

Manuel Rubey mit seiner Frau Stefanie Nolz
© imago/SKATA Manuel Rubey mit seiner Frau Stefanie Nolz

Manuel Rubey liebt die Natur und insbesondere Waldspaziergänge sowie Reisen in Städte und Dörfer mit alten und historischen Ortskernen, wie er gegenüber der NÖN verrät. Diese liegen oft in seinem Lieblingsland Italien und hier vor allem in einem kleinen Ort auf Sizilien. Auch, aber nicht nur der "genialen" Küche wegen. "Überall ist Lebensfreude und man spürt in ganz Italien: Du bist, was du isst", so Rubey über sein Italien-Faible.

Lebensfreude gewinnt er auch aus dem, was ihm seit der Kindheit und seinem ersten Buch von Astrid Lindgren immer noch Spaß macht: dem Lesen. "Als Künstler, dessen Arbeitsleben zu 80 Prozent aus Warten besteht, ob in einer Bühnengarderobe oder auf einem Filmset, kann ich Arbeitszeit in Lesezeit umwandeln."

So richtig gut auszuspannen, gelingt ihm zudem beim Tennisspielen. "Ich spiele wirklich sehr schlecht Tennis, aber mit großer Leidenschaft", so Rubey im "Carpe Diem"-Podcast.

Sein Familienleben schirmt Rubey weitgehend von der Öffentlichkeit ab, um seine Töchter Ronja und Luise vor ungewollter medialer Präsenz zu schützen. "Ich habe schon in der Falco-Zeit gelernt, wie ich mich medial abgrenzen muss, wenn das Interesse am Privatleben plötzlich so groß ist", so Rubey gegenüber "Die Burgenländerin".

Was man von Manuel Rubey lernen kann

Lass dich nicht in Schubladen stecken

Manuel Rubey ist vieles: Schauspieler, Kabarettist, Musiker und Autor. In jedem Metier bringt er unterschiedliche Stärken ein: als Kabarettist seinen feinen, subtilen Humor, als Schauspieler sein Talent für doppelbödige Charaktere, als Schriftsteller seine feine Beobachtungsgabe und als Sänger seine Freude an der Musik. Er lebt seine Talente in allen Facetten aus, ohne sich in Genre-Schubladen stecken zu lassen.

Schreiben bringt Ordnung ins Chaos der Gedanken

Schreiben hilft Manuel Rubey nicht nur, die bei Filmsets unvermeidlichen Wartezeiten zu überbrücken. Es beruhigt ihn auch und er kann dabei seine Gedanken ordnen und kanalisieren. Das Schreiben gibt ihm Struktur und hält seine "Dämonen" auf Distanz, wie er gegenüber dem "Falter" verrät.

"Ich bin ruhiger geworden, seit ich regelmäßig schreibe, es geht mir auch besser und ich bin gelassener (…). Ich kann es sehr weiterempfehlen", sagt Rubey im "ORF Sound"-Podcast von Radio Salzburg.

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