Wer Kopfweh hat,
ist oft selber schuld

Zehn Schmerz-Auslöser, die Sie leicht vermeiden können

Stress, Schlafmangel, hormonelle Achterbahnfahrt - das sind die häufigsten Ursachen, die Kopfschmerzpatienten zu schaffen machen. "Es gibt mehr als 200 Ursachen, warum uns das Pochen plagt. Diese richtig einzuschätzen ist eine Herausforderung für den Arzt", sagt Dermatologin Elke Janig. Manchmal sind aber die so genannten "Trigger", die eine Kopfschmerzattacke auslösen, mitunter ganz banal. "Für viele fehlt der wissenschaftliche Beweis", so Neurologe Christian Wöber. Deshalb ist es umso wichtiger, auf seinen Körper zu hören. Halten Kopfschmerzen länger an oder kommen sie plötzlich, sollte man einen Arzt aufsuchen.

von Kopfschmerzen © Bild: istockphoto.com/Geber86

Handelt es sich um Spannungskopfschmerzen, reicht dagegen manchmal schon ein Blick in die Handtasche. Warum? Das erklären wir Ihnen hier.

1. Kaugummikauen belastet die Kiefermuskulatur

Ständiges Kauen kann zu einer Verspannung der Backen- und Kiefermuskeln führen. Das wiederum beeinflusst die Nerven und Gefäße im Kopf und ist damit Ursache von Kopfschmerzen. Wer länger als vier Stunden täglich Kaugummi kaut, sollte einmal aufhören und den Test machen. Eine Untersuchung ergab, dass in knapp 90 Prozent der Fälle die Kopfschmerzen nachlassen oder sogar verschwinden.

2. Schwere Handtaschen verspannen Schultern & Nacken

Shoppen kann zu Kopfschmerzen führen? Ja, und meist ist daran nicht die Kreditkartenrechnung, sondern die schwere und zu prall gefüllte Handtasche schuld. Durch das Gewicht entsteht eine einseitige Belastung für den Schulter-Nacken-Bereich. Aber keine Sorge, liebe Frauen: Rucksäcke bringen auch keine Besserung. Denn alles, was die Statik verändert, kann auch wiederum Kopfschmerzen auslösen. Experten raten daher, die Handtasche radikal auszusortieren und auf zwei kleinere Taschen zu verteilen: eine auf die linke und die andere auf die rechte Schulter.

3. Ein Pferdeschwanz reizt die Kopfmuskeln

Das Bindegewebe am Kopf ist von Schmerzfasern durchzogen. Werden die Haare zu straff nach hinten gebunden, reizt das die Muskeln. Ähnlich wirken enge Hüte, Haarreifen und schwere Ohrringe. Entweder frau weicht auf einen niedriger sitzenden Zopf aus. Oder noch besser: die Haare offen tragen. Das lindert den Schmerz innerhalb einer Stunde.

4. Husten und Sport führen zu Anstrengungskopfschmerzen

Diese Art von Kopfschmerz kann generell nach körperlichen Belastungen auftreten. Der Schmerz ist leicht drückend, beidseitig und kann bis zu 24 Stunden anhalten. Tipp: Inhalieren und ausreichend Wasser trinken.

5. Koffeinentzug kann ganz schön weh tun

Ja, es stimmt: Kaffee ist gut gegen Kopfschmerzen. Aber nur in Maßen! Denn zu viel vom Muntermacher kann auch schnell das Gegenteil bewirken. Menschen, die täglich große Mengen Koffein zu sich nehmen, leiden unter Entzugskopfschmerzen, wenn die Menge plötzlich reduziert wird. Die Ursache dafür sind Gefäßveränderungen im Kopf. Am besten, man fährt die Koffeindosis nur sehr langsam hinunter und ersetzt den Kaffee durch grünen Tee, um Entzugsschmerzen zu vermeiden.

6. Kalte Speisen verkrampfen unseren Gaumen

Wer kennt das nicht? Man nimmt einen genüsslichen Schluck eiskalter Limonade oder schlemmt ein Eis und plötzlich durchzuckt ein blitzartiger, quälender Schmerz die Stirnregion. "Dabei handelt es sich um den so genannten Eiscreme-Kopfschmerz", so Neurologe Wöber. Durch Kältereiz verengen sich die Blutgefäße in Rachen, Gaumen und Gehirn und lösen so den Schmerz aus. Sein Tipp: Eis langsam auf der Zunge zergehen lassen. Und: Das kalte Getränk vor dem Schlucken im Mund anwärmen.

7. Zähne knirschen verspannt das Kiefergelenk

Stress und Anspannung führen dazu, dass manche Menschen in der Nacht die Zähne aufeinander pressen. Beim Aufwachen schmerzen dann meist das Kiefergelenk und der Kopf. "Am besten, man überprüft regelmäßig per Fingerdruck vor den Ohren die Schmerzempfindlichkeit des Kiefers. Ist hier ein leichter Schmerz zu spüren, sollte man vorerst auf Kaugummi kauen oder harte Speisen verzichten", sagt Kieferorthopädin Maija Eltz. Und: "Eine Knirscherschiene vom Zahnarzt nimmt den Druck und verhindert gleichzeitig Zahnschäden". Bis die Spange fertig ist, helfen Lockerungsübungen wie diese: Den Unterkiefer sanft von links nach rechts bewegen und das Kiefergelenk massieren.

8. Diät und Fasten führen zu "Zucker-Kopfweh“

Oft meldet sich der Kopfschmerz, noch bevor man merkt, dass man hungrig ist. Nahrungsmangel lässt nämlich den Blutzucker rapide sinken. Diese Schwankungen können "Zucker-Kopfwehh auslösen. Fasten und Diäten sind für Kopfschmerzgeplagte also ungeeignet. Tipp: Regelmäßig kleine Portionen essen - am besten Vollwertkost und kein Weißmehl.

9. Intensive Parfums können Schmerzattacken auslösen

Wer zu Kopfschmerzen und Migräne neigt, sollte Parfums besser nicht verwenden. Eine US-Studie ergab: In 44 Prozent der Fälle lösen ihre Aromen eine Attacke aus. Am besten, man meidet auch stark duftende Waschmittel und Seifen.

10. Highheels verdrehen nicht nur Männern den Kopf

Sie sehen toll aus, können aber auch zu Haltungsschäden führen. Die Muskulatur der Beine wird überstrapaziert, was zu einer ungesunden Körperhaltung führen kann. Diese Fehlbelastung der Wirbelsäule verursacht dann Kopfschmerzen. Am besten, man trägt Highheels nicht den ganzen Tag über und geht zuhause barfuß. Das lockert und dehnt die Muskulatur.

Diese Experten berieten NEWS:
Maija Eltz, Kieferorthopädin, Eltz Institut für Zahnregulierungen, Wien
Elke Janig, Dermatologin im Kuzbari Zentrum für ästhetische Medizin
Christian Wöber, Leiter der Kopfschmerzambulanz am AKH Wien

Kommentare