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Arbeitsmarkt: Teilzeit wird zur neuen Regelzeit

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Johannes Huber

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Der Trend hat bei Weitem nicht nur mit einer „Wellnessmentalität“ zu tun: Er hängt zunehmend auch mit der Alterung sowie Anreizen zusammen, die die Regierung schafft.

FAKTUM DER WOCHE

Ein Thema treibt Wolfgang Hattmannsdorfer, den Wirtschaftsminister, ganz besonders um: Kaum eine Woche vergeht, in der der ÖVP-Politiker nicht auf den Trend zur Teilzeitbeschäftigung zu reden kommt. Er spricht dann von einer „Wellnessmentalität“ und warnt, dass der Wohlstand so nicht zu halten sei. Sprich: Die Leute müssten wieder mehr arbeiten.

Tatsächlich ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in Österreich stark steigend: Handelte es sich 2010 um gut ein Viertel, so ist es heute fast ein Drittel. Dafür gibt es viele Gründe: In einer Generation, in der es einerseits Erben und andererseits etwa Desillusionierte gibt, die feststellen, dass Eigentum schlicht unerschwinglich geworden ist für sie, mag es weniger Druck geben, Vollzeit zu arbeiten, wird stattdessen vielleicht mehr das Leben genossen.

Relevanter sind jedoch andere Aspekte: Zum Trend tragen vor allem auch Jüngere bei, die zur Finanzierung ihres Studiums zum Beispiel nebenher „jobben“. Außerdem ist er darauf zurückzuführen, dass immer mehr Frauen in den Arbeitsmarkt einsteigen, das aber in Teilzeit; unter anderem, weil nach wie vor eher sie die Kinderbetreuung zu Hause übernehmen.

Aus einem weiteren Grund schließlich kann man davon ausgehen, dass Teilzeit überhaupt zur neuen Regelzeit wird. Ganz besonders eine noch verhältnismäßig kleine, aber stark wachsende Gruppe geht mit den Stunden runter: Ältere, die erwerbstätig sind. Bei ihnen ist die Quote am höchsten: Bei 60- bis 64-jährigen Männern beträgt sie 23, bei gleichaltrigen Frauen 62 Prozent. Bei ab 65-Jährigen sind es 71 bzw. 83 Prozent. Und die Regierung, der Hattmannsdorfer angehört, möchte das auch zusätzlich fördern: Dadurch, dass eine Kombination aus Teilpension und -arbeit ermöglicht wird; und dadurch, dass Zuverdienste von Pensionisten durch eine „Flat Tax“ von 25 Prozent günstiger endbesteuert werden.

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Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 24/2025 erschienen.

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