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Etwa anhand eines Durchschnittswertes der Mindestkollektivverträge für Vollzeitbeschäftigung könne ein Mindestbetrag für die Teilzeit-Dienstverhältnisse lanciert werden, schlug Knill im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien vor. In der Schweiz und in Rumänien gebe es beispielsweise solche Regelungen. "Das wäre ein pragmatischer und gerechter Zugang", sagte der Industrielle.
Zwei Drittel der Teilzeit basiere auf einer freiwilligen Entscheidung, sagte Knill. Es sei auch absolut legitim für die Menschen, sich das auszusuchen. Aber sie müssten aus seiner Sicht mehr als bisher in den Sozialversicherungstopf einzahlen. Schließlich bekämen sie die gleichen Leistungen wie Vollzeitbeschäftigte. Gleichzeitig würde so die Attraktivität von Vollzeitarbeit steigen, so der IV-Chef über eines der übergeordneten Ziele. Die Senkung des Einstiegssteuersatzes auf 20 Prozent habe Teilzeit zuletzt aber nochmals attraktiviert.
Für jenes Drittel, das aufgrund von Kinderbetreuungspflichten Teilzeit arbeiten müsse und das nicht freiwillig tue, gehörten mehr Betreuungseinrichtungen geschaffen. Dann würden auch aus dieser Gruppe mehr Menschen potenziell Vollzeit arbeiten können.
Doch auch die Lebensarbeitszeit ist der IV zu gering. Dabei geht es um die Pensionen, die aus ihrer Sicht in Österreich allzu früh angetreten werden. Nachdem Knill mit seinem Vorschlag das Antrittsalter auf 70 Jahre zu erhöhen weithin auf Granit biss, nannte er am Dienstag einen neuen "pragmatischen Zugang" zu einer Erhöhung, "bei dem der Vertrauensschutz aufrecht bewahrt" werde.
Der Vorschlag lautet: Ab 1. Jänner 2034 - dem Datum an dem das Frauen-Pensionsantrittsalter jenem der Männer von 65 Jahren angepasst wird - solle das allgemeine Pensionsantrittsalter bis 2040 pro Jahr um ein halbes Jahr von 65 auf 68 Jahre gesteigert werden. "Das wäre aus meiner Sicht heute eine nachhaltige Politik. Das trifft meine und folgende Generationen, nicht die jetzige oder baldige Pensionisten", sagte der 52 Jahre alte Knill.