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Harald Mahrers Rücktritt als Wirtschaftskammer-Präsident fix

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Harald Mahrer

©IMAGO / SEPA.Media

Harald Mahrer hat bestätigt, dass er als Präsident der Wirtschaftskammer zurücktritt – und damit endgültig ab. Nach wachsender Kritik, schwindendem Rückhalt und unglücklicher Kommunikation endet nun seine Ära als einer der letzten Vertreter der Kurz-ÖVP.

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"Keine halben Sachen": Harald Mahrer auch als Präsident der Wirtschaftskammer zurück, was er eigentlich durch seinen vorherigen Rücktritt als Nationalbankpräsident vermeiden wollte. Doch am Ende ging es sich für eines der letzten personellen Überbleibsel der türkisen Zeit der Kurz-ÖVP nicht mehr aus. Mahrer hat nicht nur den Rückhalt von Unternehmern verloren, sondern auch in seiner Volkspartei und in der vom ÖVP-Wirtschaftsbund geprägten Kammer.

Mahrers Videostatement

Rückzug auch von der Wirtschaftsbund-Spitze

Nachdem sein Rückzug medial bereits am frühen Nachmittag medial kolportiert wurde, hat ihn der ehemalige Staatssekretär später dann in einem Videostatement auf Facebook persönlich bestätigt. Der Druck auf ihn sei über die letzten Tage zu groß geworden, es ging um eigene Mehrfachbezüge, Gehälter in der Kammer, Gagenerhöhungen für Präsidiumsmitglieder und die zugehörige missglückte Kommunikation. Zur Nachfolge äußerte sich Mahrer nicht.

"Ich sehe derzeit keine Möglichkeit, verantwortungsvolle Beiträge für eine positive Zukunftsentwicklung zu leisten", so Mahrer. Er werde sowohl in der Kammer als auch im Wirtschaftsbund für eine "geordnete und zeitnahe" Übergabe sorgen.

"Ich komme aus der Wirtschaft"

Unter Unternehmensvertretern, deren Betriebe Pflichtmitglieder in der Kammer sind, hatte Mahrer nie einen so starken Rückhalt wie sein Vorgänger Christoph Leitl. Leitl führte eine mittelständische Firma, Mahrer war PR-Unternehmer. Doch just auch die verunglückte Öffentlichkeitsarbeit rund um Lohnerhöhungen in der Wirtschaftskammer, hohe Gagensteigerungen in den Präsidien der Bundes- und Länderwirtschaftskammern hat dem Mann, der stets betonte "ich komme aus der Wirtschaft", den Job als oberster Wirtschaftslobbyist Österreichs gekostet. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Mahrer gab sich stets weltgewandt, die große internationale Bühne war die Seine. Er blühte etwa auf, wenn es in Singapur große Vernetzungstreffen der Außenwirtschaft der WKÖ gab. Man kann ihm nicht absprechen, dass er um die Internationalisierung der heimischen Wirtschaft bemüht war. Doch bei den Betrieben, die nur in der Heimat tätig sind und täglich mit den steigenden Kosten kämpfen, kam er damit nicht an. Kritiker attestieren Mahrer Abgehobenheit und ein Agieren wie ein Politiker, nicht wie ein Unternehmer. Da nützten Aussagen wie jene, dass man die Leistungen der Wirtschaftskammer schlicht besser darstellen und kommunizieren müsse, bei weitem nicht.

Mahrer galt als Ämterkumulierer

Mahrer galt vielen als Anhäufer verschiedener Ämter bzw. Posten. Jahrelang war er der Mann für wirtschaftspolitische Jobs, für die die ÖVP jemanden brauchte. Er habe einen "vorgestrigen Hang zur Häufung von Ämtern", dann aber auf ein Amt verzichtet, das nicht zur Debatte stand, sagte kürzlich etwa Politologe Ferdinand Karlhofer.

Seine Karriere startete Mahrer nach dem Studium der Betriebswirtschaft in einem politischen Feld, und zwar als Vorsitzender der Hochschülerschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien. Anschließend widmete sich der am 27. März 1973 geborene Wiener vor allem der Beratungs- und PR-Branche. So gründete er die legend Consulting GmbH und leitete für mehrere Jahre die österreichische Kommunikationsberatung Pleon Publico.

Den Sprung in die Spitzenpolitik machte Mahrer im September 2014 als Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Mit dem Abtritt von Reinhold Mitterlehner (ÖVP) im Mai 2017 stieg er für etwas mehr als ein halbes Jahr zum Wirtschafts- und Wissenschaftsminister auf. Später im Jahr wurde er Chef des ÖVP-Wirtschaftsbundes und dann der Wirtschaftskammer (2018), in deren Parlament der Wirtschaftsbund das Sagen hat. Nun muss sich Mahrer wohl neu orientieren. Eine Unternehmensberatung namens HM Tauern Holding Beteiligungsgesellschaft m.b.H. mit Sitz in Spittal in Kärnten besitzt und führt er bereits.

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